Sperrt die Fifa ein Nati-Trio für den Achtelfinal?
Welche Strafe droht Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner vonseiten der Fifa?
Die Fifa verbietet zwar politische oder religiöse Symbole. Es ist aber fraglich, ob sie den gegen Serbien (2:1) gezeigten Doppeladler als politisches Statement interpretiert. Allerdings könnte sie das Verhalten von Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner als Provokation der serbischen Fans verstehen. Dann käme Artikel 54 des Disziplinar-Reglements der Fifa zur Anwendung, was mindestens zwei Spielsperren zur Folge hätte. Das Trio würde also nicht nur die Partie gegen Costa Rica verpassen – sondern auch den zu erwartenden Achtelfinal! Kein Wunder, sagt Peter Gilliéron, Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes SFV: «Eine Sperre wäre ein Hammerschlag.»
Gibt es mildernde Umstände? Die Fifa muss auch das Verhalten der serbischen Fans berücksichtigen. Teilen von ihnen wird vorgeworfen, die al- banischstämmigen Schweizer vor und während der Partie schwer beleidigt zu haben. Was könnte der SFV bei einer Sperre tun?
Gilliéron sagt: «Wir wären Manns genug, uns weitere Schritte zu überlegen.» Das Problem: Ein allfälliger Schweizer Protest hätte keine aufschiebende Wirkung. Sprich: Selbst wenn der SFV gegen die Sperre vorginge, blieben Xhaka, Shaqiri und Lichtsteiner während der weiteren Verhandlungen gesperrt. Wann wird das Urteil erwartet? Der SFV musste der Fifa bezüglich Xhaka und Shaqiri bis gestern 22 Uhr Schweizer Zeit eine Stellungnahme schicken. Bei Lichtsteiner hat der Verband bis heute Abend Zeit, weil das Verfahren gegen den Captain erst gestern eröffnet wurde. Das Urteil wird dennoch bereits heute erwartet. Die Nati stellt sich auf den Standpunkt, dass der Jubel eine spontane Reaktion gewesen sei und keine geplante Provokation.