Emil Forsberg: Der Virtuose im schwedischen Mittelfeld
JEKATERINBURG. Will die Nati in die Viertelfinals, muss sie die Kreise des Regisseurs einschränken.
Technische Kabinettstückchen sind bei Schweden seit dem Abgang von Zlatan Ibrahimovic zwar nicht mehr im Standardprogramm. Die Skandinavier definieren sich über ihren Kampfgeist, ihre Robustheit und ihre taktische Disziplin. Einen mit einem ganz feinen Füsschen haben die Tre Kronor in Emil Forsberg trotzdem in ihren Reihen. Der 26-Jährige von RB Leipzig ist daher mit seiner Nummer 10 nicht nur der Taktgeber, sondern auch der Virtuose im schwedischen Mittelfeld.
Forsberg, der perfekt und fast akzentfrei Deutsch spricht, stammt aus einer Fussballerfamilie. Bereits sein Grossvater und sein Vater waren Profis. Und alle drei gaben ihr Debüt in der ersten Mannschaft ihres Heimatvereins GIF Sundsvall im zarten Alter von 17. Auch Forsbergs Frau Shanga, eine gebürtige Kurdin, hat Fussball gespielt, ihre Karriere inzwischen aber beendet. Die beiden werden demnächst erstmals Eltern.
Zuletzt machten Gerüchte die Runde, dass Forsberg bei Leipzig auf dem Absprung sei, er den nächsten Karriereschritt anstrebe. Clubs wie Arsenal, Liverpool, Juventus Turin, Roma und Milan wurden als Interessenten genannt. Doch bevor eine Entscheidung fällt, will Forsberg mit dem schwedischen Nationalteam an der WM den Höhenflug fortsetzen. Und sich dabei auch von der Schweiz nicht stoppen lassen. «Bei uns ist sich keiner zu schade, für den anderen zu laufen. Niemand stellt sich über den anderen», nennt er als die grosse Stärke der Schweden. Mit ihm als Leitwolf. Und ohne Ibrahimovic.