Schweizer Pädophiler muss 9 Jahre in Haft
FREIBURG. Jürgen W. hatte einen Buben missbraucht, den dessen Eltern im Darknet angeboten hatten. Gestern wurde er verurteilt.
Im Fall des jahrelangen Missbrauchs eines Kindes aus dem süddeutschen Staufen hat das Landgericht Freiburg den Schweizer Jürgen W.* (37) zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Zudem ordnete der Richter Sicherungsverwahrung an. Zudem muss W. umgerechnet 16000 Franken Schmerzensgeld an das Opfer der Taten zahlen. Der gelernte Maurer aus dem Kanton St. Gallen hatte zugegeben, den heute neun Jahre alten Buben dreimal vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben.
Der Knabe war mehr als zwei Jahre lang im Darknet angeboten und Männern aus dem Inund Ausland gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Seine Mutter Berrin T.* (48) und ihr Lebensgefährte Christian L.* (39) haben dies eingeräumt, beide stehen seit Mitte Juni in Freiburg vor Gericht. Es gibt in dem Fall insgesamt acht Tatverdächtige. Der nun verurteilte Schweizer ist einer von ihnen. Der arbeitslose Mann war laut Gericht jeweils mehr als 200 Kilometer aus der Schweiz nach Staufen bei Freiburg gereist, um sich an dem Jungen zu vergehen.
W. gab sich beim ersten Treffen in einem Wald als Polizist aus. Der Schweizer «verhörte» den Buben, um glaubhaft zu wirken, drohte ihm, ihn ins Heim zu stecken, sollte er nicht tun, was er verlangte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. W.s Anwalt kündigte an, Revision einzulegen.
*Namen der Redaktion bekannt