Tschüss Nike-Swoosh: Federer setzt auf Uniqlo
LONDON. Auf Federers Brust prangt nicht mehr der Nike-Swoosh. Neu trägt er Kleider des japanischen Herstellers Uniqlo.
LONDON. Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Gestern betrat Roger Federer in Wimbledon den Centre Court im neuen Outfit des japanischen Kleiderherstellers Uniqlo. Damit verabschiedet sich der Maestro nach über 20 Jahren von Nike. «Beim Wechsel geht es in erster Linie ums Geld», sagt Sponsorenexperte HansWilly Brockes auf Anfrage. Der UniqloDeal schenkt bei Federer denn auch mächtig ein. Was mit Federers RF-Logo passiert, ist noch unklar.
Roger Federer sorgte gestern in Wimbledon für eine Sensation, bevor er den ersten Ball übers Netz schlug: Als der Tennisstar um Punkt 13 Uhr Ortszeit auf den Centre Court schreitet, trägt er eine Trainerjacke und ein Stirnband mit dem roten Logo des japanischen Kleiderherstellers Uniqlo. Und als er sich der Jacke entledigt hat, enthüllt er auch sein UniqloShirt. Von Federers ehemaligem Hauptsponsor Nike sind nur noch die Schuhe, denn sein neuer Kleidersponsor stellt keine Sportschuhe her. «Das Timing ist für Uniqlo perfekt», sagt Sponsoren-Experte Hans-Willy Brockes auf Anfrage. Am ersten Wimbledon-Tag gebe es nor- malerweise wenig sportliche Sensationen. Die Aufmerksamkeit sei nun ganz auf den Sponsorenwechsel gerichtet.
Mit dem Wechsel zu Uniqlo geht Federers Zusammen- arbeit mit Nike nach über 20 Jahren zu Ende. Bereits 1997 trug er als Junior Nike-Leibchen, zunächst erhielt er nur das Material. 2008 unterzeichnete Federer mit der US-Ausrüster einen Zehnjahresvertrag (siehe Box unten). Neben den Preisgeldern verdient der Maestro sein Geld vor allem mit seinen elf Sponsoren. Dazu gehören unter anderem Rolex, Credit Suisse, Jura, Lindt & Sprüngli, Mercedes-Benz, Moët & Chandon Champagner, Wilson, Netjets und Sunrise. Zuletzt ging Federer mit Pastahersteller Barilla einen Deal ein: Der Fünfjahresvertrag wird ihm geschätzte 40 Millionen Franken einbringen. Insgesamt dürfte Federer laut «Forbes» zwischen Mitte 2016 und 2017 64 Millionen Franken eingenommen haben. Sein Vermögen schätzt die «Bilanz» für letztes Jahr auf knapp 500 Millionen Franken. Uniqlo hat weltweit rund 2000 Filialen. In der Schweiz betreibt der Händler bisher noch keine Niederlassung.