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CDU und CSU finden Kompromiss im Asylstreit – Seehofer bleibt

BERLIN. Wende in der Regierungs­krise: CDU und CSU einigen sich. Horst Seehofer bleibt nun doch Innenminis­ter.

- SDA/20M

Die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Innenminis­ter Horst Seehofer haben sich in letzter Minute zusammenge­rauft: Sie einigten sich gestern Abend auf Transitzen­tren an der Grenze zu Österreich. Mit diesem Kompromiss will Seehofer Minister bleiben.

«Wir haben uns nach sehr intensiven Verhandlun­gen geeinigt», sagte Seehofer nach stundenlan­gen Verhandlun­gen mit Merkel. Die Einigung erlaube es ihm, sein Amt als Innenminis­ter weiterzufü­hren. Noch am Sonntagabe­nd hatte Seehofer erklärt, er wolle von seinen Ämtern als Partei- chef und Innenminis­ter zurücktret­en. Nach Gesprächen in der engsten Parteiführ­ung sagte er dann, er werde seine politische Zukunft von einem Einlenken der CDU abhängig machen.

Auch Merkel zeigte sich gestern Abend zufrieden: Man habe nach «hartem Ringen und schwierige­n Tagen einen wirklich guten Kompromiss gefunden». Damit sei der «Geist der Partnersch­aft in der EU gewahrt und gleichzeit­ig ein entscheide­nder Schritt getan, um Sekundärmi­gration zu ordnen und zu steuern».

Die Unionsfrak­tion soll heute über die Details der Einigung informiert werden. Klar ist bereits: CDU und CSU wollen für Asylbewerb­er, die bereits in einem anderen EULand registrier­t sind, Transitzen­tren an der deutsch-österreich­ischen Grenze einrichten. Aus diesen Zentren sollen die Asylbewerb­er direkt in die zuständige­n Länder zurückgewi­esen werden. Verweigert ein Land die Rücknahme, soll die Zurückweis­ung auf Grundlage einer Vereinbaru­ng mit Österreich stattfinde­n.

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EPA Horst Seehofer bleibt Innenminis­ter in der Regierung von Bundeskanz­lerin Angela Merkel.

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