Drake regt sich über die bösen Kommentare auf
Drake bricht Rekorde am Laufmeter – und trotzdem hört er nicht auf zu jammern.
Drake ist der erfolgreichste Solokünstler der Geschichte: Niemand vor ihm hat mehr Billboard-Hits gelandet als der kanadische Rapper. Ausserdem wurde kein Album in den ersten 24 Stunden so häufig gestreamt wie sein fünfter Langspieler «Scorpion». Mit dem
Erfolg kommen aber auch die Hater: Drake ist der Nickelback des Rap, und all die Witze verletzen ihn zutiefst: «Scorpion» ergänzt er mit einer Art offenem Brief, in dem er sich über all die bösen, bösen Kommentare beklagt. So weit nichts Neues: Selbstmitleid beherrschte der «One Dance»Sänger schon immer.
Der weinerliche Charakter zeigt sich auch in den Songs: «Ihr werdet mich nie lieben, solange ich nicht weg bin», rappt er etwa in «Emotionless». Die Produktion ist dafür grosses Kino. «Scorpion» besteht aus zwei Teilen: der Rap-lastigen ASeite und einer B-Seite, die den Fokus auf R’n’B legt. Drake stehen sowohl basslastige TrapNummern, schön zu hören im rauhen «Nonstop», als auch 90s-Slow-Jams wie «Don’t Matter to Me». In letzterem haucht er ganz beiläufig dem verstorbenen King of Pop neues Leben ein. Der Refrain besteht aus einem bisher unveröffentlichten Michael-Jackson-Sample. Dass sich Drake von zwei so unterschiedlichen Seiten zeigt, rechtfertigt auch die Überlänge von 25 Songs. Klar, Hater werden spätestens nach einer Stunde den Kopf gegen die Wand schlagen und «Bitte mach, dass es aufhört!» schreien. Für Fans ist «Scorpion» aber ein reichhaltiges Geschenk und wahrscheinlich wird Drizzy mit diesem Monster-Album weitere Rekorde brechen.