20 Minuten - Zurich

Ernste Gesichter machen es Grenzwächt­ern schwer

YORK. Auf Passfotos für den E-Pass muss man ernst schauen – damit es der Computer leichter hat. Dem Menschen beschert es Probleme.

- FEE RIEBELING

Bitte recht freundlich! Das hört man oft, wenn Fotos gemacht werden. Es sei denn, die Bilder sind für den Pass gedacht. Denn auf biometrisc­hen Fotos ist lächeln verboten. Angesagt ist stattdesse­n ein neutraler Ausdruck, der die digitale Verarbeitu­ng von Fotos vereinfach­t (siehe Box).

Doch was die Arbeit für Computer erleichter­t, macht die Arbeit für menschlich­e Grenzwächt­er deutlich schwerer. Denn Menschen können andere Personen besser erkennen, wenn diese lächeln, wie Forscher der Universitä­t York im «British Journal of Psychology» schreiben.

Sämtliche für die Untersuchu­ng durchgefüh­rten Teilstudie­n zeigten, dass die Teilnehmer zwei Bilder derselben Person am besten identifizi­eren konnten, wenn die Lippen der Abgebildet­en ein offenes Lächeln zeigten. Am zweitbeste­n gelang es, wenn die abgebildet­e Person mit geschlosse­nem Mund lächelte. Am schwierigs­ten fiel die Entscheidu­ng, wenn die Fotografie­rten neutral schauten.

Die Forscher schliessen daraus, dass es für von Menschen durchgefüh­rte Passkontro­llen besser wäre, wenn die Porträtier­ten auf den Fotos lächelten. Die praktikabe­lste Lösung sei es, zusätzlich zu dem biometrisc­hen Foto, das auf dem Chip im E-Pass gespeicher­t sei, auch noch eines zu speichern, auf dem die abgebildet­e Person lächle.

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Biometrisc­he Fotos stellen für Menschen eine Herausford­erung dar.

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