Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts steht an
ZÜRICH. Ende Juli erwartet uns ein besonderes Spektakel am Himmel. Der Mond verfinstert sich für 103 Minuten. Das wird es so schnell nicht mehr geben.
Am Abend des 27. Juli lohnt sich der Blick zum Himmel. Der Vollmond wird sich blutrot präsentieren, denn es wird eine totale Mondfinsternis herrschen. Und was für eine. Eine längere wird es im ganzen 21. Jahrhundert nicht geben.
Generell kann eine totale Mondfinsternis maximal 107 Minuten dauern. Von einer totalen Finsternis spricht man, wenn der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde eintritt, also nicht mehr direkt von der Sonne angestrahlt wird. Weil es wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre auch im Kernschatten nicht ganz dunkel ist, bleibt der Erdtrabant trotzdem sichtbar. Dabei wird das langwellige rote Licht in der Erdatmosphäre stärker gebrochen als etwa das blaue und genau in den Schattenkegel abgelenkt. Das gibt dem Mond die charakteristische rote Färbung.
Bei uns in der Schweiz dauert die totale Phase von 21.30 Uhr bis 23.13 Uhr und ist über dem Südost-Horizont zu beobachten. Dass die Finsternis so lange dauert, hat zwei Gründe. So durchquert der Mond beinahe direkt die Mitte des Kernschattens. Gleichzeitig befindet sich der Mond an diesem Datum in seinem Apogäum, am erdfernsten Punkt seiner Umlaufbahn. Das bedeutet, dass der Mond länger braucht, um den Schatten der Erde zu durchqueren, wie Earthsky.org schreibt. Erst im Jahr 2123 wird es eine Mondfinsternis geben, die noch zwei Minuten länger dauert.