20 Minuten - Zurich

Dieser Schwede will, dass Granit Xhaka Rot sieht

ST. PETERSBURG. Die Schweden haben sich einen netten Plan zurechtgel­egt: Xhaka provoziere­n, bis der vom Platz muss.

- FLORIAN RAZ, RUSSLAND

Mikael Lustig hat sich da was ausgedacht. Wenn der Gegner schon spielerisc­h überlegen wirkt, warum dann nicht auf psychologi­sche Kriegsführ­ung zurückgrei­fen? Lustigs Plan, den er «Aftonblade­t» erzählt hat: Granit Xhaka so lange provoziere­n, bis der mit einer Roten Karte vom Feld gestellt wird.

«Wir haben mitbekomme­n, dass er in der Premier League viele Rote Karten gesehen hat», sagt Lustig. Tatsächlic­h ist Xhaka von 2014 bis 2017 in der Bundesliga und der Premier League neunmal vom Platz gestellt worden. Für Lustig steht fest: «Das werden wir ausnützen.»

Der rechte Aussenvert­eidiger weiss auch, wie das geschehen soll: «Wir müssen selbst kühlen Kopf bewahren – und schauen, dass er vom Platz gestellt wird.» Was die Schweden offenbar nicht in Betracht ziehen: Xhaka hat bei Arsenal mit einem Mentalcoac­h alle seine Roten Karten analysiert. Danach ist er seit dem 22. Januar 2017 ohne Platzverwe­is geblieben.

Auch gestern reagierte Xhaka cool auf die Ankündigun­g aus dem schwedisch­en Lager: «Ich habe die Aussage mitbekomme­n. Aber Provokatio­nen gehören zum Spiel. Das ist alles kein Problem für mich.» Nationaltr­ainer Vladimir Petkovic hat für den Plan der Schweden nur einen Wortwitz übrig: «Das ist lustig.»

Witzig fand offensicht­lich auch Pontus Jansson, was er während des Abschlusst­rainings auf der Ersatzbank machte. Der Innenverte­idiger zeigte mit breitestem Grinsen den Doppeladle­r.

Am Abend ruderte Jansson dann auf Instagram zurück und erklärte, der Adler habe nichts mit Politik oder der Schweiz zu tun: «Das ist etwas, das ich schon von klein auf für meine albanische­n Freunde gemacht habe.»

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GETTY Mikael Lustig will Granit Xhaka provoziere­n.
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