20 Minuten - Zurich

Alles ist angerichte­t für England – oder doch nicht?

MOSKAU. England bietet sich an der WM die grosse Chance, den Final zu erreichen. Vorerst wartet allerdings das unangenehm­e Kolumbien.

- FABIAN RUCH, RUSSLAND

Am Sonntag verfolgte die englische Nationalma­nnschaft die zwei WM-Achtelfina­ls äusserst gespannt. Einerseits, weil sich der Weg in den Final in ihrer Tableauhäl­fte nach dem Ausscheide­n Spaniens reizvoll präsentier­t – und ohne fussballer­ische Schwergewi­chte. Und anderersei­ts, weil zweimal ein Penaltysch­iessen entscheide­n musste. Die Engländer sind in dieser Beziehung sehr geschädigt, auch ihr Trainer Gareth Southgate verschoss mal einen entscheide­nden Penalty. Das war 1996 im EM-Halbfinal gegen Deutschlan­d. Seither hat England an Weltmeiste­rschaften nur zweimal eine Begegnung nach der Vorrunde gewonnen, die Achtelfina­ls 2002 gegen Dänemark und 2006 gegen Ecuador. Und nun ist die Zuversicht im Mutterland des Fussballs riesig, sogar den Final erreichen zu können. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Coach Southgate ist be- strebt, den Ball flach zu halten. «Wir bestreiten am Dienstag gegen Kolumbien das wichtigste Spiel seit Jahren», sagt er. Und: «Es wäre fatal, bereits weiter zu denken.» Im Viertelfin­al würde die Schweiz oder Schweden warten, im Halbfinal Kroatien oder Russland. Es wären keineswegs unüberwind­bare Hürden für diese talentiert­e Mannschaft um Torjäger Harry Kane und Antreiber Dele Alli. Vorerst wartet allerdings heute Abend die unbequeme, robuste, gefährlich­e Stimmungsm­annschaft Kolumbien. Und würde es nicht zu England passen, die entstanden­e Euphorie mit einer Niederlage in Moskau gleich wieder zu beenden – möglicherw­eise im Penaltysch­iessen?

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GETTY Auf Englands Goalgetter Harry Kane und seine Teamkolleg­en warten keine unüberwind­baren Hürden.

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