«Der letzte Schritt hat gefehlt – leider nicht zum ersten Mal»
ST. PETERSBURG. Die Schweizer Spieler bewegen sich nach dem WM-Aus zwischen Frust und Ohnmacht.
Eine halbe Ewigkeit stand er da, die Hand auf der Spielerbank abgestützt. Der Blick ins Leere. Alles aus, alles vorbei. Der grosse Traum hat sich zum Albtraum gewandelt. Erst eine halbe Stunde später fand er die passenden Worte, um das Ausscheiden im Achtelfinal zu beschreiben. «Wir wollten hier unbedingt den nächsten Schritt machen und endlich Geschichte schreiben», sagte Granit Xhaka bitter enttäuscht. «Wir waren sehr optimistisch, dass wir gegen die Schweden gewinnen können. Aber sie sind sehr kompakt gestanden. Bis zum Strafraum haben wir gut gespielt, aber dann hat uns der letzte Schritt gefehlt. Es ist leider nicht das erste Mal.»
Dass die Schweiz seit 2006 zum vierten Mal an einer WM oder EM den letzten Sprung in den Viertelfinal verpasste, machte auch Xherdan Shaqiri fassungslos. «Es ist ein Schock für uns, wir sind alle sehr traurig. Wir waren im Angriff zu langsam und haben die Lücke nicht gefunden. Und die Schweden haben ein gutes Turnier gespielt. Für uns ist es bitter, aber wir müssen die Niederlage akzeptieren.»
Tief enttäuscht, aber mit einer realistischen Note verzierte Valon Behrami seine Analyse: «Wir haben sicher unsere Grenzen. Wir waren einfach nicht gut genug. Wir waren nie gefährlich. Und auch zu wenig physisch.» Mit 33 Jahren hätte man vom routinierten Abräumer im Mittelfeld nach so einem Ende den Rücktritt erwarten können. Behrami dementierte umgehend: «Ich will einmal im Leben einen Viertelfinal spielen. Ich spüre, dass ich hier noch etwas bewegen kann.»