«Wir müssen uns nun umso mehr hinter die Nati stellen»
ZÜRICH. Die Bestürzung über das Aus der Nati ist gross. Hohe Ziele seien aber dennoch gefragt, so ein Sportpsychologe.
Herr Gubelmann, wieso scheitern die Schweizer immer im entscheidenden Moment?
Ein solch wichtiger Match ist immer abhängig von der Tagesform, dem Gegner, dem Spielverlauf und der mentalen Verfassung der Spieler. Die war gut – man wollte unbedingt in den Viertelfinal kommen. Sind sie am Druck zerbrochen? Das glaube ich nicht. Klar war der Druck gross, aber für die Schweden war es nicht anders. Und die Spieler sind es sich aus dem Fussball-Alltag gewöhnt, mit grossen Erwarumzugehen. tungen Dürfen wir Schweizer übervom haupt noch grossen Exploit träumen? Halt – man muss vom Irrsi glauben
Abschied nehmen, dass wir keine gute Sportnation sind, nur weil wir nicht überall flächendeckend Weltmeister werden. Immerhin kommt der weltbeste Tennisspieler aus der Schweiz. Es ist extrem wichtig, sich weiterhin grosse Ziele zu setzen. Wie gehen die Spieler mit einer solchen Niederlage um? Der Frust und die Enttäuschung sind bei ihnen natürlich am grössten. Viele Sportler d in dieser Phase auch nic ht wirklich ansprechbar und wollen am liebsten allein gelassen werden.
Und wie verauen Fans diesen Hammer? Auch als Fan darf und soll man trauern und wütend sein. Aber: Die Jungs haben alles gegeben und auf der internationalen Bühne gute Werbung für den Schweizer Fussball gemacht. Als Fan sollte man sich deshalb nach dieser Niederlage umso mehr hinter die Nati stellen. DANIEL KRÄHENBÜHL
Hanspeter Gubelmann ist Sportpsychologe, ETH-Dozent und Mentaltrainer.