20 Minuten - Zurich

«Wir müssen uns nun umso mehr hinter die Nati stellen»

ZÜRICH. Die Bestürzung über das Aus der Nati ist gross. Hohe Ziele seien aber dennoch gefragt, so ein Sportpsych­ologe.

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Herr Gubelmann, wieso scheitern die Schweizer immer im entscheide­nden Moment?

Ein solch wichtiger Match ist immer abhängig von der Tagesform, dem Gegner, dem Spielverla­uf und der mentalen Verfassung der Spieler. Die war gut – man wollte unbedingt in den Viertelfin­al kommen. Sind sie am Druck zerbrochen? Das glaube ich nicht. Klar war der Druck gross, aber für die Schweden war es nicht anders. Und die Spieler sind es sich aus dem Fussball-Alltag gewöhnt, mit grossen Erwarumzug­ehen. tungen Dürfen wir Schweizer übervom haupt noch grossen Exploit träumen? Halt – man muss vom Irrsi glauben

Abschied nehmen, dass wir keine gute Sportnatio­n sind, nur weil wir nicht überall flächendec­kend Weltmeiste­r werden. Immerhin kommt der weltbeste Tennisspie­ler aus der Schweiz. Es ist extrem wichtig, sich weiterhin grosse Ziele zu setzen. Wie gehen die Spieler mit einer solchen Niederlage um? Der Frust und die Enttäuschu­ng sind bei ihnen natürlich am grössten. Viele Sportler d in dieser Phase auch nic ht wirklich ansprechba­r und wollen am liebsten allein gelassen werden.

Und wie verauen Fans diesen Hammer? Auch als Fan darf und soll man trauern und wütend sein. Aber: Die Jungs haben alles gegeben und auf der internatio­nalen Bühne gute Werbung für den Schweizer Fussball gemacht. Als Fan sollte man sich deshalb nach dieser Niederlage umso mehr hinter die Nati stellen. DANIEL KRÄHENBÜHL

Hanspeter Gubelmann ist Sportpsych­ologe, ETH-Dozent und Mentaltrai­ner.

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