Coop will auf Palmöl verzichten
ZÜRICH. Coop will wieder Butter in seine Guetzli rühren und nur Bio-Palmöl verwenden. Migros setzt auf ein anderes Label.
Palmöl hat einen schlechten Beigeschmack bekommen. Für die Produktion in Asien oder Mittelamerika werden Regenwälder abgeholzt sowie Menschen und Tiere vertrieben. Coop will die Verwendung in seinen Eigenmarken nun eindämmen: Butter und andere Öle sollen wieder zum Einsatz kommen. Wo das nicht geht, soll Bio-Palmöl verwendet werden – auch in Nicht-Bio-Produkten.
Die ersten palmölbefreiten Produkte will Coop 2019 verkaufen. Auch die Umstellung auf Bio-Palmöl soll dann nach und nach erfolgen. Für das Bio-Knospe-Palmöl gelten strenge Vorschriften: Palmöl von nach 1994 gerodeten Flächen etwa ist ausgeschlossen. «Was wichtig ist: Die Überprüfung erfolgt durch Bio Suisse und ist anders als bei dem bisherigen internationalen Label RSPO viel transparenter», sagt Raphael Schilling, Coop-Projektleiter Nachhaltigkeit.
Für Coop stellt sich aber auch die Frage, was mit den herkömmlichen Palmölprodukten wie Nutella passieren soll. «In einem ersten Schritt kümmern wir uns um unsere Eigenmarken, in einem zweiten Schritt um die der Drittanbieter», so Schilling. Nutella-Hersteller Ferrero und auch viele andere dürften sich dann wappnen müssen.
Die Organisationen Brot für alle, Fastenopfer und Pro Natura werten das Bio-SuissePalmöl als grossen Fortschritt, hoffen aber auf den zunehmenden Verzicht auf Palmöl. Migros will nicht unbedingt verzichten, sondern prüft ein neues Label. Es werde eruiert, welche Produzenten und Lieferanten für eine Umstellung auf den Standard Palm Oil Innovation Group infrage kämen. Es gehe um bessere Anbaustandards.