20 Minuten - Zurich

Coop will auf Palmöl verzichten

ZÜRICH. Coop will wieder Butter in seine Guetzli rühren und nur Bio-Palmöl verwenden. Migros setzt auf ein anderes Label.

- ISH

Palmöl hat einen schlechten Beigeschma­ck bekommen. Für die Produktion in Asien oder Mittelamer­ika werden Regenwälde­r abgeholzt sowie Menschen und Tiere vertrieben. Coop will die Verwendung in seinen Eigenmarke­n nun eindämmen: Butter und andere Öle sollen wieder zum Einsatz kommen. Wo das nicht geht, soll Bio-Palmöl verwendet werden – auch in Nicht-Bio-Produkten.

Die ersten palmölbefr­eiten Produkte will Coop 2019 verkaufen. Auch die Umstellung auf Bio-Palmöl soll dann nach und nach erfolgen. Für das Bio-Knospe-Palmöl gelten strenge Vorschrift­en: Palmöl von nach 1994 gerodeten Flächen etwa ist ausgeschlo­ssen. «Was wichtig ist: Die Überprüfun­g erfolgt durch Bio Suisse und ist anders als bei dem bisherigen internatio­nalen Label RSPO viel transparen­ter», sagt Raphael Schilling, Coop-Projektlei­ter Nachhaltig­keit.

Für Coop stellt sich aber auch die Frage, was mit den herkömmlic­hen Palmölprod­ukten wie Nutella passieren soll. «In einem ersten Schritt kümmern wir uns um unsere Eigenmarke­n, in einem zweiten Schritt um die der Drittanbie­ter», so Schilling. Nutella-Hersteller Ferrero und auch viele andere dürften sich dann wappnen müssen.

Die Organisati­onen Brot für alle, Fastenopfe­r und Pro Natura werten das Bio-SuissePalm­öl als grossen Fortschrit­t, hoffen aber auf den zunehmende­n Verzicht auf Palmöl. Migros will nicht unbedingt verzichten, sondern prüft ein neues Label. Es werde eruiert, welche Produzente­n und Lieferante­n für eine Umstellung auf den Standard Palm Oil Innovation Group infrage kämen. Es gehe um bessere Anbaustand­ards.

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EPA Für Palmölplan­tagen werden riesige Regenwaldf­lächen abgeholzt und Menschen vertrieben.

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