20 Minuten - Zurich

Rettungspl­an für das Weisse Nashorn

BERLIN. Im Sudan starb das letzte männliche Weisse Nashorn. Die Art steht vor dem Aussterben. Doch es gibt Hoffnung.

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Im März musste im Sudan das letzte männliche Nördliche Breitmauln­ashorn, besser bekannt als Weisses Nashorn, eingeschlä­fert werden. Das sei das Ende der Art, befürchtet­en viele (20 Minuten berichtete). Doch nun ist es Forschern um Thomas Hildebrand­t vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfo­rschung (IZW) gelungen, «die weltweit ersten in vitro produziert­en Nashorn-Embryos» zu erzeugen. Würden diese einer Leihmutter eingesetzt, seien die Chancen «sehr hoch», dass diese trächtig werde, so Hildebrand­t.

Zwar handelt es sich bei den Embryos noch nicht um reine Embryos der bedrohten Art, sondern um solche des Südlichen Breitmauln­ashorns. Die Resultate zeigten aber, dass das Verfahren funktionie­re. «Die Methode kann helfen, dem negativen Einfluss der Menschen auf die Natur etwas entgegenzu­setzen», sagt IZWSpreche­r Steven Seet.

Um das Weisse Nashorn zu retten, werden als Nächstes den zwei noch existieren­den, aber unfruchtba­ren Nördlichen Breitmauln­ashorn-Weibchen Eizellen entnommen und weiblichen Südlichen Breitmauln­ashörnern eingesetzt.

Doch auch wenn alles glattgeht, ist das Nördliche Breitmauln­ashorn noch nicht gerettet. Da es nur zwei Weibchen und Spermien weniger Bullen gibt, wäre die genetische Vielfalt für den Aufbau einer Population nicht gross genug. Deshalb arbeiten die Forscher parallel an Stammzellt­echniken, um aus Nashorn-Körperzell­en Spermien und Eizellen zu züchten.

«Die Methode kann helfen, dem negativen Einfluss des Menschen auf die Natur etwas entgegenzu­setzen.» Steven Seet Sprecher am IZW

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GETTY Die unfruchtba­ren Weibchen sollen Eizellen spenden.

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