Rekordversuch endet fast tödlich
BERN. Bei seinem Sprung aus 7500 Metern Höhe in den Jetstream erlebte Marc Hauser dramatische Szenen.
Der Berner Sky-Diver Marc Hauser sprang als erster Mensch aus über 7500 Metern über Australien aus einem Heissluftballon in einen Jetstream. Das sind starke Windströmungen, die sich in grosser Höhe um die Welt ziehen. Er wollte seinen Weltrekord von 304 km/h im Speed Tracking brechen.
Doch kurz vor dem Absprung spielten sich im Ballon dramatische Minuten ab, die seine zwei Teamkollegen – Kameramann Tom Näf und Ballonfahrer Steve Griffin – fast das Leben kosteten: «Wir hatten plötzlich grosse Probleme mit unserem Sauerstoffsystem, das bei minus 40 Grad zu gefrieren begann», so Hauser. «Dann versagten plötzlich alle drei Brenner, und wir begannen zu sinken.» Der Ballonfahrer habe verzweifelt versucht, die Brenner wieder zu zünden. Seine Teamkollegen drängten Hauser zum Absprung: «Mit mir an Bord verbrauchten wir noch mehr Sauerstoff und sanken schneller.» Also stürzte er sich widerwillig in die Tiefe. «Ich dachte, ich hätte meine Kollegen zum letzten Mal gesehen.» Dennoch habe er versucht, im Jetstream seinen Rekord zu brechen – er kam aber «nur» auf rund 270 km/h.
Als Hauser landete, versuchte er sofort, sein Team zu erreichen – erfolglos. Bange Minuten später erhielt Hauser dann die erlösende Entwarnung. «Es ist wirklich ein Wunder, dass niemand zu Schaden kam.» Nachdem Hauser abgesprungen war, schafften es seine Kameraden, die Brenner wieder anzuzünden. Auch wenn beide Männer unverletzt blieben, hinterliess der Vorfall Spuren. Hauser: «Der Kameramann schwor, nie wieder einen Fuss in einen Heissluftballon zu setzen.»