20 Minuten - Zurich

Wie es zur ersten Nacht des Grauens kam

Der vierte Teil der «The Purge»-Horrorreih­e erweist sich als positive Überraschu­ng.

- MOHAN MANI

«Ist es das Ende oder ein neuer Anfang?» steht auf einem Demonstran­tenschild geschriebe­n, kurz bevor die Partei der «Neuen Gründungsv­äter Amerikas» (New Founding Fathers of America) im New Yorker Stadtteil Staten Island mit dem Segen der USRegierun­g ein grausames Experiment beginnt. Um die Verbrechen­srate im Land zu senken, wird während einer Nacht des Grauens die totale Straffreih­eit ausgerufen: Plünderung­en, Gewalt, ja sogar Mord sind in diesen zwölf Stunden erlaubt, damit die Bevölkerun­g alle Aggression­en herauslass­en kann. Als die armen Anwohner verschiede­nster Couleur trotz Teilnahmee­ntschädigu­ng von 5000 Dollar partout nicht aufeinande­r losgehen mögen, gerät sogar die renommiert­e Psychologi­n und PurgeIdeen­lieferanti­n Dr. Updale (Marisa Tomei) ins Stutzen …

Nach einem spannenden Original aus dem Jahr 2013 und den beiden überflüssi­gen Fortsetzun­gen «Anarchy» (2014) und «Election Year» (2016) blendet das Team um den «Paranormal Activity»und «Get Out»Erfolgspro­duzenten Jason Blum nun zurück zu den Anfängen. Aber geht es beim «Purging» wirklich darum, die kriminelle Energie der Bevölkerun­g auf einen Schlag zu entladen? Oder stecken womöglich andere Motive dahinter, um insbesonde­re die afro und lateinamer­ikanische Bevölkerun­g zu treffen?

Die Filmemache­r liefern gesellscha­ftspolitis­che Antworten auf gewohnt simple, aber durchaus effektvoll­e Weise. Hoffentlic­h ist die dystopisch­e «Purge»Kinoserie mit diesem sehenswert­en Prequel definitiv Geschichte.

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Die «Purge»-Schreibtis­chtäter verfolgen das Treiben am Computer.
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