Wie es zur ersten Nacht des Grauens kam
Der vierte Teil der «The Purge»-Horrorreihe erweist sich als positive Überraschung.
«Ist es das Ende oder ein neuer Anfang?» steht auf einem Demonstrantenschild geschrieben, kurz bevor die Partei der «Neuen Gründungsväter Amerikas» (New Founding Fathers of America) im New Yorker Stadtteil Staten Island mit dem Segen der USRegierung ein grausames Experiment beginnt. Um die Verbrechensrate im Land zu senken, wird während einer Nacht des Grauens die totale Straffreiheit ausgerufen: Plünderungen, Gewalt, ja sogar Mord sind in diesen zwölf Stunden erlaubt, damit die Bevölkerung alle Aggressionen herauslassen kann. Als die armen Anwohner verschiedenster Couleur trotz Teilnahmeentschädigung von 5000 Dollar partout nicht aufeinander losgehen mögen, gerät sogar die renommierte Psychologin und PurgeIdeenlieferantin Dr. Updale (Marisa Tomei) ins Stutzen …
Nach einem spannenden Original aus dem Jahr 2013 und den beiden überflüssigen Fortsetzungen «Anarchy» (2014) und «Election Year» (2016) blendet das Team um den «Paranormal Activity»und «Get Out»Erfolgsproduzenten Jason Blum nun zurück zu den Anfängen. Aber geht es beim «Purging» wirklich darum, die kriminelle Energie der Bevölkerung auf einen Schlag zu entladen? Oder stecken womöglich andere Motive dahinter, um insbesondere die afro und lateinamerikanische Bevölkerung zu treffen?
Die Filmemacher liefern gesellschaftspolitische Antworten auf gewohnt simple, aber durchaus effektvolle Weise. Hoffentlich ist die dystopische «Purge»Kinoserie mit diesem sehenswerten Prequel definitiv Geschichte.