20 Minuten - Zurich

Eritrea und Äthiopien: Freunde statt Feinde

ASMARA. Die LangzeitRi­valen am Horn von Afrika haben ihre Feindselig­keiten offiziell beigelegt.

- KKO/AFP

Der Kriegszust­and zwischen den beiden Ländern währte fast zwei Jahrzehnte lang, jetzt ist er offiziell beendet: Der äthiopisch­e Regierungs­chef Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isayas Afewerki unterzeich­neten gestern eine «Gemeinsame Erklärung des Friedens und der Freundscha­ft», wie es hiess. Botschafte­n und Grenzen sollten wieder geöffnet, Flugverbin­dungen wieder eingericht­et und Häfen wieder zugänglich gemacht werden, sagte Abiy nach seinen Gesprächen mit Afewerki. Eine Kehrtwende im Verhältnis der beiden Staaten: Wegen eines Grenzstrei­ts führten sie von 1998 bis 2000 einen erbitterte­n Krieg, der rund 80 000 Tote forderte. Danach lagen die Beziehunge­n auf Eis, immer wieder kam es zu Scharmütze­ln, bei denen es über die Jahre mehrere Hundert Opfer gab.

Massgeblic­h an der Aussöhnung beteiligt ist der neue äthiopisch­e Ministerpr­äsident. Bei Amtsantrit­t vor drei Monaten versprach der 41-jährige Abiy Ahmed neben Reformen eine Friedenslö­sung mit Eritrea. Im Juni hatte erstmals nach dem Krieg eine hochrangig­e Delegation aus Asmara die äthiopisch­e Hauptstadt Addis Abeba besucht. Für viele der 100 Millionen Einwohner im autokratis­ch regierten Äthiopien gilt Abiy als Hoffnungst­räger. Das Nachbarlan­d Eritrea ist internatio­nal weitgehend isoliert und gilt als eines der repressivs­ten Länder weltweit.

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AP Abiy Ahmed (links) und Isayas Afewerki beendeten den Konflikt.

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