Schockdiagnose für Giulia Steingruber
BIEL. Giulia Steingruber fällt wegen eines Kreuzbandrisses monatelang aus. Ist gar ihre Karriere in Gefahr?
Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Kunstturnerin Giulia Steingruber erlitt am Samstag am Dreiländerkampf in Saint-Étienne einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie. Sie wird mindestens neun Monate ausfallen.
Neben dem Kreuzbandriss zog sich Steingruber auch noch einen Anriss des Meniskus und eine mögliche MiniFraktur des Schienbeins zu, wie eine erste MRI-Untersuchung gestern in Biel ergab. Wann Steingruber operiert wird, entscheiden die Ärzte nach einer zweiten Untersuchung heute.
Die Verletzung hatte sie sich am Samstag nach einem gestreckten Doppelsalto rückwärts bei der Landung am Boden zugezogen. «Die Enttäuschung ist riesig», liess sich Steingruber in einem Communiqué des Schweizerischen Turnverbands zitieren. «Ich war gut in Form und voll motiviert für die kommenden Titelkämpfe.» Die Europameisterschaften im August in Glasgow wird die fünffache Europameisterin ebenso verpassen wie die Weltmeisterschaften Ende Oktober in Doha.
Wann und ob die 24-Jährige wieder auf die Wettkampfbühne zurückkehren wird, ist offen. «Was die Verletzung für meine Karriere bedeutet, weiss ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht», sagt Steingruber. Gerade am Sprung und am Boden werden die Knie extrem belastet. Sie hoffe erst einmal, dass die Operation gut verlaufen werde. «Danach brauche ich ein paar Tage Ruhe, um den Schock zu verdauen.» Als langfristiges Ziel hatte die Olympia- und WM-Dritte am Sprung jeweils die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio ausgerufen.