Höhlendrama: Retter loben «starke Jungs»
CHIANG RAI. Mit heldenhaftem Einsatz haben die Retter in Thailand das schier Unglaubliche vollbracht: Alle 12 Buben und ihr Trainer sind in Sicherheit.
BANGKOK. Nach 17 Tagen wurden gestern die letzten vier Buben und ihr Trainer aus der Tham-Luang-Höhle gerettet. 1000 Helfer waren an der riskanten, drei Tage dauernden Bergung beteiligt. Taucher lobten die «unglaublich starken Jungs». Die 13 Geretteten sind nun im Spital in Quarantäne. Sie dürfen ihre Familien erst in einigen Tagen in die Arme schliessen.
«Mission erfüllt», sagte Narongsak Osottanakorn, Leiter der Rettungsaktion, gestern an der Pressekonferenz. 17 Tage lang hatte die Welt gebangt. Doch jetzt sind alle zwölf Buben und ihr Fussballtrainer aus der Höhle gerettet. Gestern wurden die letzten vier Kinder und der Trainer ins Freie gebracht. Anschliessend mussten noch vier Helfer zurück ans Tageslicht geholt werden. Sie hatten mit den Kindern im Innern der Höhle ausgeharrt.
Taucher Ivan Karadcic zeigte sich von der Besonnenheit der Jungs beeindruckt. «Unglaublich starke Kinder», sagte er der BBC. Die Rettungskräfte hatten den Eingeschlossenen beigebracht, wie man eine Maske trägt und mithilfe eines Sauerstofftanks atmet – die meisten Buben konnten nicht einmal schwimmen.
Die erfolgreiche Rettung löste nicht nur auf Social Media grossen Jubel aus. Die letzten Ambulanzen, die ins Spital fuhren, wurden in Chiang Rai beim Vorbeifahren freudig bejubelt.
Die Thai Navy Seals hatten schon am Morgen verkündet: «Dieser Tag wird länger als die vorhergehenden. Wir werden gemeinsam feiern!»
Das Fussballteam von Manchester United freute sich ebenfalls über die Rettung. Es lud die Mannschaft via Twitter kurzerhand für die nächste Saison ins Old-Trafford-Stadion ein. Auch Fifa-Präsident Gianni Infantino schickte eine neue Einladung zu einem FifaEvent, nachdem klar war, dass die Buben nicht am WM-Final dabei sein können.
Mindestens eine Woche müssen die Jungs noch im Spital bleiben. Die Ärzte berichteten gestern von minderschweren Lungeninfekten bei zwei Kindern. Die acht in den Tagen zuvor Geretteten sind jedoch bei guter Gesundheit.