20 Minuten - Zurich

Beziehung: Beim Geld hört die Liebe oft auf

HAMBURG. Geld sei in der Beziehung ein Tabu, so der Paarpsycho­loge Michael Mary. Er sagt auch, wie wir das ändern können.

- ISH

KONTROVERS Herr Mary, warum ist Geld in der Partnersch­aft Streitthem­a Nummer eins, wie Sie in Ihrem neuen Buch «Die Liebe und das liebe Geld» schreiben? Weil Paaren meist die Offenheit dafür fehlt. Sie wissen auch gar nicht, wie sie darüber reden sollen, dabei ist genau das wichtig. Auch wenn man keine Familie gründen will? Gerade Junge legen heute grossen Wert auf finanziell­e Unabhängig­keit. Sie verfahren nach dem Motto: Jeder schaut für sich. Das aber wird etwa schwierig, wenn man zusammenzi­ehen will. Wann soll es denn zum Thema werden? Das kann schon beim ersten Date sein, wenn es zum Beispiel darum geht, wer das Essen oder die Drinks bezahlt. Zahlt sie, zahlt er, zahlen beide? Am besten ist es, darüber zu reden und das gemeinsam zu klären. Das legt die Basis für eine generelle Offenheit auch bei dem Thema, denn Geld ist für Paare das letzte Tabu. Warum aber ist Geld ein so

heisses Thema? Weil es aus romantisch­er Sicht nicht zur Liebe passt. Dabei zeigt sich bei Geldfragen die Wahrheit einer Beziehung.

Und die wäre? Ob die Liebe vorwiegend eine leidenscha­ftliche, eine freundscha­ftliche oder partnersch­aftliche Liebe ist. Das Liebesgeld wird dem anderen bedingungs­los geschenkt. Mit Freundscha­ftsgeld dagegen kann ich den anderen gezielt unterstütz­en, etwa bei einer Reise. Schliessli­ch gibt es noch das Partnergel­d, das als Leistungsa­usgleich für gemeinsame Projekte wie etwa eine Familie dient und ausgehande­lt werden muss.

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ISTOCK Beim Date: Zahlt sie, zahlt er oder wird die Rechnung geteilt?
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Michael Mary.

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