Beziehung: Beim Geld hört die Liebe oft auf
HAMBURG. Geld sei in der Beziehung ein Tabu, so der Paarpsychologe Michael Mary. Er sagt auch, wie wir das ändern können.
KONTROVERS Herr Mary, warum ist Geld in der Partnerschaft Streitthema Nummer eins, wie Sie in Ihrem neuen Buch «Die Liebe und das liebe Geld» schreiben? Weil Paaren meist die Offenheit dafür fehlt. Sie wissen auch gar nicht, wie sie darüber reden sollen, dabei ist genau das wichtig. Auch wenn man keine Familie gründen will? Gerade Junge legen heute grossen Wert auf finanzielle Unabhängigkeit. Sie verfahren nach dem Motto: Jeder schaut für sich. Das aber wird etwa schwierig, wenn man zusammenziehen will. Wann soll es denn zum Thema werden? Das kann schon beim ersten Date sein, wenn es zum Beispiel darum geht, wer das Essen oder die Drinks bezahlt. Zahlt sie, zahlt er, zahlen beide? Am besten ist es, darüber zu reden und das gemeinsam zu klären. Das legt die Basis für eine generelle Offenheit auch bei dem Thema, denn Geld ist für Paare das letzte Tabu. Warum aber ist Geld ein so
heisses Thema? Weil es aus romantischer Sicht nicht zur Liebe passt. Dabei zeigt sich bei Geldfragen die Wahrheit einer Beziehung.
Und die wäre? Ob die Liebe vorwiegend eine leidenschaftliche, eine freundschaftliche oder partnerschaftliche Liebe ist. Das Liebesgeld wird dem anderen bedingungslos geschenkt. Mit Freundschaftsgeld dagegen kann ich den anderen gezielt unterstützen, etwa bei einer Reise. Schliesslich gibt es noch das Partnergeld, das als Leistungsausgleich für gemeinsame Projekte wie etwa eine Familie dient und ausgehandelt werden muss.