Neues Modell: KV-Lehrlinge gehen im 1. Jahr nur zur Schule
ZÜRICH. Das erste Lehrjahr nur Schule, danach vorwiegend im Betrieb: Dank eines neuen Modells bei der KV- Lehre soll der Übergang ins Berufsleben sanfter sein.
Zwei Tage Berufsschule, die restlichen Tage im Betrieb: So sieht der Alltag während drei Jahren bei den meisten KV-Lehrlingen aus, die gleichzeitig die Berufsmatura absolvieren. Zum Start des Schuljahres 2019/2020 testet die KV Zürich Business School aber ein neues Berufsmatura-Modell – eine Schweizer Premiere. Das erste Lehrjahr absolvieren die Lernenden dabei voll und ganz in der Berufsschule, das zweite und dritte überwiegend im Betrieb. So können die Lernenden bereits nach einem Jahr die ersten Lehrabschlussprüfungen im Fach «Informatik, Kommunikation, Administration» sowie in den Fremdsprachen ablegen.
«Mit dem neuen Modell wollen wir die KV-Lehre mit Berufsmatura attraktiver machen und den Jugendlichen einen ent- spannteren Einstieg ins Berufsleben ermöglichen», sagt Christian Wölfle, künftiger Rektor der KV Zürich Business School. So hätten die Lernenden weniger Schullektionen pro Tag. «Momentan sind es 8 bis 10 Schulstunden – damit ist der Tag sehr vollgepackt.» Wie bei der normalen KV-Lehre kriegen die Test-Lehrlinge während drei Jahren einen Lohn. Auch haben sie im ersten Jahr nicht mehr Ferien.
Vorerst ist eine Klasse mit Lernenden der Credit Suisse und der UBS vorgesehen. «Wir sind daran, die Banklehre noch attraktiver zu machen», sagt CS-Sprecher Andreas Kern. Das Angebot ermögliche, dass sich Lernende ab dem zweiten Lehrjahr voll auf die Praxisausbildung in der Bank konzentrieren könnten. «Das ist sowohl für die Lernenden als auch das Team ein grosser Vorteil.»