Grossmutter getötet: 23-Jähriger war «kindisch»
CASLANO. Obwohl er psychische Probleme hatte, kümmerte sich nur seine Grossmutter um N. T. Nun soll er sie getötet haben.
Der 23-jährige N. T.* soll in der Nacht auf Freitag seine 81-jährige Grossmutter in Caslano TI erschlagen haben. Gemäss Angaben der Polizei schlug er ihr mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf und legte danach im Haus Feuer. Er wurde am Freitag verhaftet und hat am Montag teilweise gestanden.
T. stammt aus einem Dorf in der Nähe von Baden AG; vor einigen Jahren zog er zu seiner Grossmutter ins Tessin. Nach einem Streit soll T. vor kurzem in eine eigene Wohnung gezogen sein. Ein Freund der Grossmutter sagt: «Sie schienen eine gute Beziehung zu haben.» T., der im Dorf mit seinem Deutschschweizer Akzent auffiel, wird von einem Anwohner als «schwierig» beschrieben: «Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass er zu so etwas fähig ist.» Bis vor einem Jahr liess sich T., der eine IV-Rente bezieht, in der Stiftung OTAF in Sorengo TI ausbilden.
Zuvor soll er in der Deutschschweiz eine Ausbildung in einer Institution für geistig Behinderte durchlaufen haben. Ein ehemaliger Pfarrer der OTAF-Stiftung sagt, T. sei unbeständig und kindisch gewesen. «T. respektierte weder Zeitpläne noch Regeln», sagt ein Bekannter. In der letzten Zeit habe er begonnen, Drogen zu nehmen. Seine Grossmutter soll sich alleine um ihn gekümmert haben – trotz «offensichtlich psychischer Probleme» von T., wie ein Anwohner sagt.
*Name der Redaktion bekannt