Stimmvolk entscheidet über neues Stadion
ZÜRICH. Im Gemeinderat kam es gestern zur Stadion-Debatte. Jetzt muss das Stimmvolk über das Projekt bestimmen.
Es wurde der erwartet grosse Stadion-Showdown im Zürcher Gemeinderat gestern Abend. Bereits vor dem Rathaus ging es zu Beginn der Sitzung laut zu und her: Juniorinnen und Junioren der Stadtzürcher Clubs GC und FCZ verteilten Fussballbälle an die Gemeinderäte – auf der anderen Strassenseite Kinder und Erwachsene, die gegen das Stadion und für Freiräume sowie Grünflächen demonstrierten.
Im Saal ging es dann aber deutlich weniger emotional weiter . So wa r die Besucher
tribüne omplett gefüllt – auch mit jungen Fuss- ballfans. Doch die Politiker liessen mit dem Thema auf sich warten. Erst nach rund zwei Stunden widmeten sich die Gemeinderäte der Stadionfrage.
Und der erwartete Krimi blieb aus: Schnell wurde klar, dass sich keine Partei gegen eine Volksabstimmung zum Stadionprojekt aussprechen wird. Selbst die SP, die das Projekt in den vergangenen Wochen mehrmals in den Medien kritisiert hatte. «Das Volk soll darüber entscheiden», sagte Gabriela Rothenfluh von der SP. Trotzdem gab es Kritik von allen anderen Parteien für das Verhalten der SP.
Dann hatte Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) seinen Auftritt, der Stadtrat stehe komplett hinter dem Projekt: «Ein vierter Stadionversuch ist genauso unrealistisch wie dass die Nati in einem Achtelfinal weiterkommt.» Und sorgte damit für viele Lacher. Dann legte er noch nach in Richtung SP: «Die SP hat ihre Meinung so oft gewechselt wie FC-Sion-Präsident Christian Constantin seine Trainer.» Danach beendete er seine Ansprache mit dem Pfiff mit einer Trillerpfeife.
Der Gemeinderat stimmte der Vorlage mit 73 zu 37 Stimmen und bei 7 Enthaltungen zu. Jetzt folgt die Volksabstimmung.