20 Minuten - Zurich

Apple und Google lenken weniger ab

NEW YORK. Handys gelten als problemati­schste Ablenkungs­quelle im Strassenve­rkehr. Das muss nicht sein, wie ein aktueller US-Test zeigt.

- LAB

Hände weg vom Handy beim Autofahren – so lautet das Motto. Dabei könnten Handys im Auto gleichzeit­ig Teil der Lösung sein, wie ein Test des US-Automobilc­lubs AAA beweist, denn die Infotainme­nt-Software der Handyherst­eller ist laut den Experten besser als die der Autobauer. Bei dem Test lenkten Apple Carplay und Android Auto den Fahrer deutlich weniger lange vom Verkehr ab als die bordeigene­n Systeme des Personenwa­gens.

Nicht nur das Wählen einer Telefonnum­mer – eine Kernkompet­enz der Smartphone-Firmen – geht mit den Handy-Apps im Schnitt fünf Sekunden schneller als mit der Werkstechn­ik der Autos, auch beim Programmie­ren des Navigation­ssystems ist der Nutzer von Apples und Googles Software früher fertig. Während der Vorgang beim BordNavi im Schnitt 48 Sekunden dauerte, war er mit der Technik der Handyherst­eller nach 33 Sekunden abgeschlos­sen. «Die Differenz ist immens», schreibt AAA und warnt: «Das Unfallrisi­ko verdoppelt sich bereits, wenn Fahrer ihren Blick mehr als zwei Sekunden von der Strasse wenden.»

Apples Carplay und Android Auto aus dem Google-Konzern wurden entwickelt, um das Smartphone besser mit dem Auto zu vernetzen. So werden HandyInhal­te etwa auf dem Zentralbil­dschirm im Cockpit dargestell­t. Für die Nutzung von Carplay ist eine fahrzeugse­itige Vorbereitu­ng nötig, die nicht bei allen Hersteller­n für alle Modelle zu haben ist. Android Auto lässt sich hingegen auch direkt auf dem Handy nutzen. Dabei wird unter anderem für bessere Übersichtl­ichkeit der Detailreic­htum der grafischen Darstellun­g reduziert.

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DIETER LIECHTI Klare Sache: Das übersichtl­iche Apple Carplay hier im neusten Ford Mustang GT.

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