Apple und Google lenken weniger ab
NEW YORK. Handys gelten als problematischste Ablenkungsquelle im Strassenverkehr. Das muss nicht sein, wie ein aktueller US-Test zeigt.
Hände weg vom Handy beim Autofahren – so lautet das Motto. Dabei könnten Handys im Auto gleichzeitig Teil der Lösung sein, wie ein Test des US-Automobilclubs AAA beweist, denn die Infotainment-Software der Handyhersteller ist laut den Experten besser als die der Autobauer. Bei dem Test lenkten Apple Carplay und Android Auto den Fahrer deutlich weniger lange vom Verkehr ab als die bordeigenen Systeme des Personenwagens.
Nicht nur das Wählen einer Telefonnummer – eine Kernkompetenz der Smartphone-Firmen – geht mit den Handy-Apps im Schnitt fünf Sekunden schneller als mit der Werkstechnik der Autos, auch beim Programmieren des Navigationssystems ist der Nutzer von Apples und Googles Software früher fertig. Während der Vorgang beim BordNavi im Schnitt 48 Sekunden dauerte, war er mit der Technik der Handyhersteller nach 33 Sekunden abgeschlossen. «Die Differenz ist immens», schreibt AAA und warnt: «Das Unfallrisiko verdoppelt sich bereits, wenn Fahrer ihren Blick mehr als zwei Sekunden von der Strasse wenden.»
Apples Carplay und Android Auto aus dem Google-Konzern wurden entwickelt, um das Smartphone besser mit dem Auto zu vernetzen. So werden HandyInhalte etwa auf dem Zentralbildschirm im Cockpit dargestellt. Für die Nutzung von Carplay ist eine fahrzeugseitige Vorbereitung nötig, die nicht bei allen Herstellern für alle Modelle zu haben ist. Android Auto lässt sich hingegen auch direkt auf dem Handy nutzen. Dabei wird unter anderem für bessere Übersichtlichkeit der Detailreichtum der grafischen Darstellung reduziert.