Ein Wolkenkratzer wird zur Feuerhölle
Muskelprotz Dwayne Johnson im flammenden Actionspektakel ohne neue Impulse.
Der frühere FBI-Einsatzleiter Will Sawyer (Dwayne Johnson) glaubt an ein lukratives JobAngebot, als er von einem Ex-Kollegen (Pablo Schreiber) als Sicherheitschef des weltweit grössten Wolkenkratzers angeheuert wird. Als mehrere Etagen des Gebäudes mit dem Namen The Pearl wenig später in Flammen stehen und seine Familie (u. a. «Scream»-Star Neve Campbell) im Gebäudeinnern ums Überleben kämpft, sieht Will trotz Beinprothese seine Stunde gekommen.
«Besser gut geklaut als schlecht erfunden», so lautet ein altes Sprichwort. Dummerweise ist das Event-Movie «Skyscraper» nicht wirklich «gut geklaut», sondern eher «schlecht erfunden». Wer filmische Vorbilder wie den Bruce-Willis-Kracher «Die Hard – Stirb langsam» oder den Steve-McQueen-Klassiker «The Towering Inferno – Flammendes Inferno» kennt, der kann sich die routiniert gemachte Dwayne-JohnsonHeldenshow sparen.
Obschon sich der Autor und Regisseur Rawson Marshall Thurber mit «We’re the Millers» und «Central Intelligence» im Komödienfach bewiesen hat, inszeniert er dieses Hochhaus-Spektakel nicht zuletzt deshalb bierernst, weil zynisch-harter und cooler USHumor im asiatischen Markt denkbar schlecht ankommen. Nur schon das Filmplakat mit einem am Abgrund hängenden The Rock suggeriert zudem, dass man hier jegliche Handlungslogik vergeblich sucht. Wenn aber gegen Schluss ein simpler RebootKnopf gedrückt wird, um die Dinge wieder zurechtzubiegen, dann fühlt man sich schon fast in einer «Naked Gun»-Parodie … und regelrecht für dumm verkauft. Echte Dwayne-Johnson-Fans werden aber auch dieses Malheur goutieren.