20 Minuten - Zurich

Ein französisc­hes Bollwerk mit goldenem Köpfchen

ST. PETERSBURG. Raphaël Varane und Samuel Umtiti bilden die beste Innenverte­idigung an dieser WM. Und sie erzielen sogar noch wichtige Tore.

- FABIAN RUCH, RUSSLAND

Die Franzosen sind die erfolgreic­hen Pragmatike­r dieser Fussball-WM. Ihr Trainer Didier Deschamps hat verstanden, wie man Titel gewinnt. Nicht mit rauschende­m Offensivsp­ektakel, sondern mit stabiler Spielweise. Nach der 0:1-Niederlage im WM-Halbfinal beschwerte­n sich die Belgier über die destruktiv­e Darbietung Frankreich­s (siehe Artikel unten).

Es ist irgendwie ein sehr deutscher Weg, den Frankreich beschreite­t, und dazu passt, dass die Verteidige­r entscheide­nde Kopftore erzielen. Im Viertelfin­al gelang Raphaël Varane nach einem Freistoss das wegweisend­e 1:0 gegen Uruguay (2:0), gegen Belgien war es Samuel Umtiti, der das einzige Tor der Begegnung nach einem Eckball schoss.

Varane und Umtiti bilden eine starke Innenverte­idigung, es ist die beste an dieser WM, sie erinnert an das deutsche Abwehrduo Mats Hummels und Jérôme Boateng zu Glanzzeite­n. Etwa an der WM 2014, als Deutschlan­d Weltmeiste­r wurde – und Hummels beim 1:0 im Viertelfin­al gegen Frankreich nach einem Freistoss mit dem Kopf erfolgreic­h war. Hummels setzte sich entschloss­en gegen Varane durch. «Ich habe gelernt», sagte der französisc­he Abwehrchef vor ein paar Tagen, «und es ist eine schöne Geschichte, ist mir nun im WM-Viertelfin­al ein wichtiges Tor gelungen.»

Raphaël Varane ist 25 und spielt bei Real Madrid, Samuel Umtiti ist 24 und bei Reals grossem Konkurrent­en FC Barcelona engagiert. Die Weltklasse­verteidige­r werden noch auf Jahre hinaus in Frankreich­s zentraler Defensive wirken. Und können ihre Karriere bereits am Sonntag im WM-Final krönen. So wie dies Hummels und Boateng 2014 taten.

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AP Harmoniere­n glänzend: Samuel Umtiti (l.) und Raphaël Varane.

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