Limmat: Politiker wollen Badeverbot aufheben
ZÜRICH. Nur zweimal im Jahr darf man sich in der Limmat durch die Stadt treiben lassen. Das sei zu wenig, sagen GLP-Politiker.
Nach der Seeüberquerung ist vor dem Limmatschwimmen: Neben dem Chlausschwimmen im Dezember bietet dieses die einzige Möglichkeit, zwischen Bürkliplatz und Lettenkanal in der Limmat zu baden. Sonst ist dieser Bereich für Schwimmer tabu. Zu gross ist das Risiko, dass es im engen Kanal zu Badeunfällen mit den Kursschiffen kommt. Wer trotz des Verbots in der Limmat schwimmt, wird mit einer Busse von 80 Franken bestraft. Reizvoll wäre die knapp zwei Kilometer lange Strecke aber schon, denn vom Wasser aus bietet sich eine ganz andere Sicht auf die Zürcher Altstadt.
Für die Zürcher GLP-Politiker Daniel Häuptli und Guido Hüni ist deshalb klar: Das Badeverbot muss gelockert werden. Das fordern sie mit Vorstössen im Kantons- und im Gemeinderat. «Mindestens an einem Wochentag sollte es möglich sein, ab 17 Uhr in der Limmat zu baden», sagt Häuptli. In Anlehnung an das Monday Night Skate könnte die Limmat ab der Quaibrücke für einen Afterwork-Swim freigegeben werden. Dafür müsste allenfalls der Schiffsverkehr eingeschränkt werden.
Die schöne Idee wird aber gleich von mehreren Seiten kritisiert. Die Schifffahrt auf der Limmat sei ein Touristenmagnet, heisst es bei der Zürcher Schifffahrtsgesellschaft. Bis 20 Uhr verzeichne man eine Auslastung von 100 Prozent, zwischen 20 und 22 Uhr seien es 50 Prozent. Die Zürcher Rettungsschwimmer finden den Vorschlag zwar gut, lehnen ihn aber dennoch ab. Gefahren bestünden durch das Wehr beim Letten, die Brückenpfeiler und die Limmatschiffe. Zudem würden dann vermutlich auch andere Wassersportler wie etwa Kanufahrer Bedarf anmelden.