WM-Sieg: Frankreich im Freudentaumel
ZÜRICH. Kroatische Fans sind nach dem Final stolz auf ihr Team – vor allem in Möhlin, dem Heimatort von Ivan Rakitic.
Frankreich ist Fussball-Weltmeister! Les Bleus besiegten gestern in einem spektakulären Final ein tapferes Kroatien mit dem Möhliner Ivan Rakitic 4:2. Die Franzosen holen sich damit zum zweiten Mal nach 1998 den Titel. Nach dem Abpfiff gab es für die Fans der Blauen in Frankreich kein Halten mehr, so auch in Bern oder Genf. Aber auch die Kroaten in der Schweiz feierten ausgelassen. Für sie ist der zweite Rang ein ebenso grosser Erfolg.
Von der 4:2-Niederlage ihrer Mannschaft gegen Frankreich liessen sich viele Kroaten gestern Abend die Party nicht vermiesen. An der Langstrasse in Zürich etwa feierten mehrere Hundert Kroatien-Fans. Die Frankreich-Fans waren klar in der Minderheit. Auch in Möhlin AG applaudierten die Fans ihrem Team für die Leistung bei der WM. Der Beifall galt hier vor allem einem: Ivan Rakitic. Der Mittelfeldspieler Kroatiens ist in der Aargauer Gemeinde aufgewachsen. Sein Vater hat den Möhliner Fussballverein NK Pajde gegründet, und Rakitic ist mit dem Lokalverein bis heute eng verbunden. «Die Chancen wären da gewesen. Aber wir haben sie nicht genutzt», sagt Patrick Ivanovic. Er ist Co-Trainer bei Pajde und ein Freund Rakitics. «Aber Ivan hat während der ganzen WM gut gespielt.»
Für die Kroaten hatte das Spiel vielversprechend begonnen. Rakitic und Co. spielten mit Feuer. Trotzdem: In der Halbzeitpause führte Frankreich mit 2:1. Die Kroatien-Fans Giusi und Milena gaben sich kämpferisch. «Das Spiel dauert nochmals 45 Minuten, wir werden noch viele Chancen haben», so Milena. Nach der Pause kassierten die Kroaten jedoch zwei weitere Treffer, die Fans wurden ruhig. Ein wenig Hoffnung brachte in Möhlin der Anschlusstreffer zum 4:2. «Das Spiel ist noch nicht vorbei», rief ein Fan. Am Ende reichte es nicht. Trotzdem ist man glücklich – für die junge Nation und den «Schweizer» im Endspiel: «Wir sind sehr stolz, dass unser Ivan in einem WM-Final dabei war», so Ivanovic.