Secondhand-iPhones
BASEL. Mit seinem Geschäftsmodell bringt Revendo alte Apple-Produkte unters Volk. Wir sprachen mit den Gründern über Hehlerware und Upcycling.
Etwas erstaunt war ich dann doch, als ich vor Wochen die Stadtpolizei Zürich in der Leitung hatte. Noch grösser war die Überraschung, als man mir mitteilte, dass genau jenes iPhone geklaut sei, das ich zum Telefonieren verwendete. Das schöne Teil hatte ich erst kurz zuvor zu einem Schnäppchenpreis bei Revendo erstanden, wo alle coolen Leute ihre essenziellen SecondhandMac-Geräte shoppen. Weil: günstig, nachhaltig, easy. Dass das Ding wenig später als gestohlen gemeldet werden sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht klar. Dank Kassenbeleg sitze ich heute nicht wegen Hehlerei im Knast.
Der Grundtenor bei den meisten meiner Bekannten: «Selbst schuld! Bei Markenprodukten, die du nicht beim Originalhändler kaufst, kannst du dir nie sicher sein! Lieber ein bisschen mehr bezahlen.» So einleuchtend das klingen mag, so wenig überzeugend ist diese Art von Argumentation für mich. Gerade heute – wo gefühlt alle zehn Minuten ein neues iPhone das Licht der Welt erblickt, während die Müllberge weltweit immer höher werden – ist es doch angesagt, nicht nur bei Kleidern und Ernährung auf Nachhaltigkeit zu achten.
Und genau das machen die Typen von Revendo eigentlich ziemlich gut. Ich will den Glauben an die gute Seite des Kapitalismus nicht aufgeben. Also besuchte ich die Geschäftsführer und Gründer Aurel und Laurenz in ihrer Office-Werkstatt in Basel.
Das Video davon gibt es jetzt auf Tilllate.com