Döner im ÖV? Das denken Mitreisende
ZÜRICH. Die Wiener U- Bahn will penetrant riechende Mahlzeiten verbieten. Unsere Strassenumfrage zeigt, was Schweizer von diesem Vorsatz halten.
Extra Sauce, viel Scharf und noch mehr Zwiebeln – wer hat sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln denn noch keinen stinkigen Döner reingezogen? Wie zumutbar ist der Geruch aber für die Mitpendler? Gar nicht, findet die Wiener Stadträtin Ulli Sima. Die 49jährige Politikerin führt in der Wiener UBahn ab September ein Pilotprojekt ein: Auf der U6Linie sollen stark riechende Speisen wie Thunfischpizza und Chnoblibrot verboten werden. Diese Massnahme ergreift Sima auf Wunsch vieler Pendler. «Das Thema Essen ist seit Jahren ein viel diskutiertes, mit Appellen sind wir da nicht weitergekommen», teilt die Verkehrsstadträtin mit.
In der Schweiz werden Essensverbote kantonal geregelt. In Basel beispielsweise ist das Snacken im Zug seit Jahren schon verboten. Zürich erlaubt den Verzehr von Döner und Burger in öffentlichen Verkehrsmitteln. Trotzdem fragen wir uns: Würden die Schweizer eine solche Regelung begrüssen oder halten sie ein Verbot gar für nötig? Hier scheiden sich die Geister.
Tramchauffeur E.* versteht das Schlemmen im Tram nicht: «Es ist einfach kein Ort, um eine Mahlzeit einzunehmen. Geht nach Hause oder esst, bevor ihr einsteigt», sagt er. «Das Essen riecht man bis zu uns in die Kabine.» ÖVNutzerin Romea hingegen fände ein Verbot übertrieben. Die Zürcherin erzählt uns, dass auch sie schon die nervige Sitznachbarin war, die eine Pizza ausgepackt hat.
*Name der Redaktion bekannt. Sieh dir die ganze Strassenumfrage im Video auf Tilllate.com an