Zürcher Klinik lasert Augen zu Schnäppchenpreis
ZÜRICH. Eine Augenklinik will verhindern, dass Fehlsichtige ihre Augen im Ausland lasern lassen. Nicht alle finden das gut.
Wer von einem Leben ohne Sehhilfe träumt, kann seit neuestem an die Bahnhofstrasse 69 gehen. Wie so viele Augenkliniken in Zürich lasert auch Youseezüri Fehlsichtigkeit weg. «Nur machen wir das zu unzürcherischen Preisen», sagt Inhaber Theo Seiler. So kostet eine Standard-Operation 1290 (Lasik) oder 1490 (Femto-Lasik) Franken pro Auge – inklusive Vor- und Nachuntersuchungen. Anderswo zahlen Fehlsichtige dafür rund 400 bis 700 Franken mehr. Seiler hat laut Mitteilung 1986 die weltweit erste Augenlaserbehandlung durchgeführt. Seit 2002 führt er die Augenklinik IROC. «Ein beträchtlicher Teil der Patienten kommt zu uns, weil sie sich aus Kostengründen im Ausland ha- ben lasern lassen und dabei etwas schiefgelaufen ist.» Dagegen habe er mit Youseezüri etwas unternehmen wollen, so Seiler. Er verspricht höchste Qualität. Eine OP gibt es nur, wenn das Risiko von Komplikationen minimal ist, sagt der leitende Arzt Valéry Vinzent Wittwer: «Komplexere Fälle weisen wir zu IROC oder an andere Spezialisten weiter.» 80 Prozent der Patienten könnten aber bei Youseezüri operiert werden.
Diese Weiterleitung kritisiert Erika Ziltener, Leiterin der Patientenstelle Zürich: «Die Gefahr besteht, dass Youseezüri eine Art Drehscheibe ist.» Will heissen, dass die Interessenten vielleicht nach der ersten, kostenlosen Untersuchung zu weiteren Behandlung ins IROC überwiesen werden, was zu Fehlbehandlungen führen kann. Grundsätzlich findet sie aber Augenlasern zu diesen Preisen in Ordnung, solange die Qualität stimme.