Die Zukunft des Gstaader Frauenturniers ist ungeklärt
GSTAAD. Die Französin Alizé Cornet gewinnt das Frauenturnier in Gstaad. Ist sie die letzte Siegerin?
Als Alizé Cornet in der RoyEmerson-Arena den mächtigen Pokal überreicht bekommt, muss sie nachfassen. Die topgesetzte Französin verzichtet in der Folge darauf, ihn zu stemmen. «Die Trophäe muss etwa 15 kg schwer sein. Ich war nach dem Match derart müde, ich konnte sie nicht in die Höhe strecken», sagt sie ein paar Minuten später. Die Erschöpfung kommt nicht von ungefähr, denn die 28-Jährige wurde im Endspiel von der luxemburgischen Aussenseiterin Mandy Minella hart gefordert, siegte aber 6:4, 7:6 (8:6).
Cornet ist nach Viktorija Golubic und Kiki Bertens die dritte Siegerin der Ladies Championship Gstaad; sie könnte die letzte sein. Denn trotz guten Wetters und attraktiver Begegnungen war der Publikumszuspruch erneut enttäuschend. «Alles läuft gut, das einzige Problem sind die Zuschauerzahlen», sagt Turnierdirektor Jean-François Collet. Obwohl die Grand Chelem Event SA als Veranstalterin nahe am Break-even ist, hat Collet bei den Verbänden WTA (Frauen) und ATP (Männer) beantragt, künftig ein kombiniertes Turnier durchführen zu können. Weil er damit rechnen muss, dass die ATP dies ablehnt, prüft er weitere Optionen: die Ladies Championship anderswo durchführen, die Lizenz verkaufen oder weitermachen wie bisher. Die Teilnehmerinnen zumindest wünschen sich, 2019 wieder im Saanenland aufschlagen zu können.