20 Minuten - Zurich

Routinier statt Grünschnab­el – FCB lernt aus Wicky-Fiasko

NEUENBURG. Sportchef Marco Streller spricht nach dem 1:1 bei Xamax über die Turbulenze­n beim FCB.

- EVA TEDESCO

Er hatte seit Donnerstag geschwiege­n. Wie alle Basler Exponenten. Am zweiten Tag nach der Trennung von Trainer Raphael Wicky bezog Marco Streller dann aber Stellung. «Die Situation war menschlich extrem schwierig, aber uns fehlte das volle Vertrauen in Raphi. Wir mussten die Reissleine ziehen.» Erste Zweifel seien nach dem 0:5 gegen Feyenoord am Uhrencup aufgekomme­n. Streller und die Technik-Kommission fragten sich: «Funktionie­rt das?» Nach den beiden 1:2 gegen St.Gallen und Paok Saloniki kamen sie zum Schluss: Nein.

Nach dem Fiasko mit Wicky ist der Druck auf Streller gestiegen, einen zweiten Fehlgriff kann er sich nicht leisten. «Die nächste Patrone muss sitzen», sagte er nach dem 1:1 bei Xamax unter Alex Frei. Der Interimsco­ach wird nach dem CL-Quali-Rückspiel am Mittwoch gegen Saloniki oder spätestens nach dem GC-Match am Samstag zur U18 zurückkehr­en. Bis dann sollte der Wicky-Nachfolger gefunden sein.

«Wir werden nicht wieder einen Trainerneu­ling an die Seitenlini­e stellen», versichert Streller. Die Routiniers heissen nun: Marcel Koller, Martin Schmidt oder Markus Babbel. Koller ist ein erfahrener NatiTraine­r (2011 bis 2017, Österreich), hat aber seit 2009 (Bochum) keinen Club mehr trainiert und wird mit Israels Nationalte­am in Verbindung gebracht. Schmidt würde Emotionen und Positivitä­t mitbringen, aber will er seinen Freund Wicky beerben? Sowohl Streller als auch Verwaltung­srat Frei sind Sympathisa­nten von Babbel. Der Ex-FCL-Trainer hat erst im März beim FC Sydney unterschri­eben.

 ?? FRESHFOCUS ?? Marco Streller kennt die Mechanisme­n des Fussballge­schäfts: «Der Trainer ist immer das schwächste Glied in der Kette. Das zweitschwä­chste ist der Sportchef.»
FRESHFOCUS Marco Streller kennt die Mechanisme­n des Fussballge­schäfts: «Der Trainer ist immer das schwächste Glied in der Kette. Das zweitschwä­chste ist der Sportchef.»

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