20 Minuten - Zurich

«Der Einbrecher kletterte wie ein Athlet zum Balkon hoch»

NEUENHOF. Balkontüre­n sollte man zurzeit besser schliessen – auch im 1. und 2. Stock. Denn Einbrecher können klettern.

- MAJA SOMMERHALD­ER *Name der Redaktion bekannt

Gegen vier Uhr morgens ging H. H.* in Neuenhof AG auf den Gartensitz­platz. Weil es in der Nacht auf Mittwoch zu regnen begann, wollte sie die Sonnenstor­en hochkurbel­n. Da überrascht­e sie einen Mann, der über die Balkonbrüs­tung in den ersten Stock hochklette­rte. «Er war unglaublic­h geschickt, wie ein Athlet.» Der Einbrecher habe dunkle Hosen mit weissen Streifen getragen. Sie schrie ihm noch zu, sie werde die Polizei rufen, so H: «Doch der Mann war so dreist und begab sich via die offene Balkontür über mir in die Wohnung, in der die Bewohner schliefen.» Da er überrascht wurde, verliess er diese laut H. sofort durch die Wohnungstü­r und flüchtete. Geklaut habe er nichts. Die Frau ist schockiert: «Man muss die Leute warnen, dass sie auch in tropischen Nächten die Balkontüre­n mit den Rollläden schliessen.» Selbst wer in der ersten oder zweiten Etage wohne, sei nicht sicher.

Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspol­izei Aargau, bestätigt den Vorfall und dass es sportliche Einbrecher gebe. «Wenn man also Fenster öffnet, sollten diese nicht so leicht zugänglich sein.» Er betont aber, dass diese Art von Einbrüchen gerade in der Nacht selten vorkämen.

Vorsicht ist aber schon aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen empfehlens­wert. «Unsere Kunden sind zwar bei einem Einbruch durch offene Türen oder Fenster gegen Diebstahl versichert», so Stefan Müller, Experte bei Axa. Einzige Ausnahme sei, dass im Gegensatz zu einem gewaltsame­n Einbruch für gestohlene­s Bargeld keine Deckung bestehe.

«Selbst wenn man im 1. oder 2. Stock wohnt, ist man nicht sicher.»

H. H. aus Neuenhof

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