Die Street Parade will keine «Sommer-Fasnacht» sein
ZÜRICH. Verkleidungen gehören zur Street Parade dazu. Die Zahl der verkleideten Besucher hat in den letzten Jahren aber abgenommen. Die Macher begrüssen das.
Für die 27. Ausgabe der Street Parade werden wieder viele auffällig gekleidete Menschen um das Zürcher Seebecken erwartet: «Erlaubt ist fast alles. Jeder soll so kommen, wie er sich wohlfühlt», sagt Stefan Epli, Sprecher der Street Parade. Er empfiehlt bequeme Kleidung und wegen der Scherben geschlossene Schuhe. Laut Epli sind an der Parade weniger Kostüme als etwa vor zehn Jahren zu sehen: «Viele Leute kleiden sich normal, so wie sie sonst in einen Club oder an ein Festival gehen.» Er begrüsst diese Entwicklung: «Wir wollen hauptsächlich wegen unserer hochkarätigen Musik und nicht als Fasnacht im Sommer wahrgenommen werden.»
Auch Nachtleben-Experte Alex Flach mag gute Musik. Trotzdem findet er, dass die Kostüme nicht mehr wegzudenken sind: «Stilverbrechen gab es an der Street Parade schon immer. Das muss man respektieren.» Er geht seit 1993 an die Street Parade. Als damals die Lovemobiles zum zweiten Mal durch die Stadt zogen, waren die Leute ebenfalls verkleidet. «Allerdings gab es im Gegensatz zu heute das typische Raver-Outfit», so Flach. Will heissen: Klobige Buffalos an den Füssen, weite Schlaghosen, weisse Handschuhe, eine Trillerpfeife oder einen Nuggi um den Hals – eine Fliegerbrille und blondierte Igelhaare rundeten das Ganze ab. «Das war in den 90ern völlig in Ordnung – ist aber zum Glück vorbei.» Eines sei aber sicher: «Paradiesvögel und Selbstdarsteller werden an der Street Parade niemals aussterben.»