20 Minuten - Zurich

Bondo bereitet sich auf nächsten Bergsturz vor

BONDO. Ein Jahr nach dem Bergsturz am Piz Cengalo informiert­en gestern Bund und Gemeinde über die Lage im Bergdorf. Die Bewohner sind in Alarmberei­tschaft.

- 20M/SDA

Die acht Opfer des grossen Bergsturze­s von 2017 im südbündner­ischen Bergell werden immer noch vermisst. Eine Nachsuche im Juli dieses Jahres blieb erfolglos, wie Gemeindepr­äsidentin Anna Giacometti gestern sagte, als die Behörden Rückschau auf das Grossereig­nis hielten. Auch Bundesrat Guy Parmelin war vor Ort und sagte, das Ausmass der Zerstörung sei enorm gewesen. Doch sei das Ereignis vom Bund, vom Kanton Graubünden und von der Gemeinde Bregaglia erfolgreic­h bewältigt worden. Der Wiederaufb­au werde aber noch eine Weile dauern. Bis auf zehn Bewohner, deren Häuser Totalschad­en erlitten hatten, konnten alle Einwohner Bondos wieder in ihre Wohnungen zurückkehr­en.

Laut dem Bündner Regierungs­rat Christian Rathgeb wurde das Alarmsyste­m am Piz Cengalo ausgebaut. Der Berg werde nun laufend überwacht. Seit Juli 2018 habe es immer wieder Bewegungen und kleinere Abbrüche gegeben, erklärte Martin Kaiser, Naturgefah­renexperte des Bundes. «Drei Millionen Kubikmeter Fels sind in Bewegung.» Einen weiteren grossen Bergsturz könne man nicht ausschlies­sen. Letzte Woche habe es einen Alarm in Bondo wegen eines grossen Murgangs gegeben. Die Bewohner sind alarmiert: «Wenn es regnet, sind alle nervös», sagt Giacometti.

Bondo war am 23. August 2017 von einem grossen Bergsturz überrascht worden. Der Murgang danach drückte Material bis ins Dorf.

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Anna Giacometti mit Christian Rathgeb (l.) und Guy Parmelin in Bondo.Video: Sehen Sie die Situation in Bondo im Video auf 20min.ch
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KEYSTONE

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