So viel Geld gibt es in der Schweiz für Firmentreue
ZÜRICH. Ferien oder Wellness-Gutschein: Nicht alle Arbeitgeber zeigen sich gegenüber langjährigen Mitarbeitern gleich spendierfreudig.
Beim SBB-Chef kam das Goodie in Form einer längeren Auszeit: Andreas Meyer durfte sich nach elf Jahren an der Spitze des Bahnunternehmens ein zweimonatiges Sabbatical gönnen. Seit Anfang August sitzt er nun wieder auf seinem gewohnten Chefsessel. Gemäss Medienberichten überdenkt die SBB jetzt aber, wie sie langjährige Mitarbeiter künftig belohnen will. Derzeit wird der Gesamtarbeitsvertrag neu ausgehandelt – zur Debatte steht offenbar, wie die Treueprämien für die Angestellten in Zukunft ausgestaltet werden. Zu den konkreten Inhalten der Verhandlungen gibt die SBB keine Auskunft.
Auch andere Arbeitgeber machen sich Gedanken, ob die Geschenke für die Firmentreue noch zeitgemäss sind (siehe Interview). Beim Bund wurde die Treueprämie für fünf Dienstjahre im Rahmen eines Sparprogramms bereits gestrichen. Geld winkt den Angestellten erst nach zehn Jahren. Die Grossbank Credit Suisse prüfe «neue Konzepte», heisst es auf Anfrage von 20 Minuten. Auch der Versicherer Axa überarbeitet derzeit sein Treueprogramm.
Eine Umfrage von 20 Minuten bei Schweizer Grossunternehmen zum Status quo zeigt aber: Die meisten setzen nach wie vor auf die klassischen Anreize für Firmentreue (siehe Tabelle). Meist sind es zusätzliche Ferientage, ein bestimmter Geldbetrag oder ein Teil des Lohns, den die Firmen den Mitarbeitern bei Dienstjubiläen in Aussicht stellen.