Werdender Vater überlebt Brücken-Crash
GENUA. Gianluca Ardini stürzte beim Brückenunglück in die Tiefe. Stundenlang harrte er in seinem Auto aus – und dachte unermüdlich an sein ungeborenes Baby.
Gianluca Ardini (29) wurde von der Feuerwehr aus dem Auto gezogen, nachdem er und ein Arbeitskollege beim Brückeneinsturz in die Tiefe gestürzt waren. In einer waghalsigen Rettungsaktion konnte die Feuerwehr Ardini aus dem Auto ziehen, das rund 20 Meter über dem Boden hing.
«Sie sagten ihm, dass er sich nicht bewegen dürfe – denn das Auto hätte jederzeit abstürzen können», erzählt seine hochschwangere Freundin Giulia Organo (28) italienischen Medien. Der Verkäufer von Computerspielen kam mit einer Schulterverletzung davon. «Ein Wunder», sagt seine Freundin. Nur der Gedanke an ihr gemeinsames Baby «gab ihm die Stärke, zu überleben», so die Frau. Ardinis Kollege verstarb bei dem Unglück, das laut Polizei bislang 39 Todesopfer gefordert hat.
In den Trümmern der eingestürzten Morandi-Brücke läuft die Suche nach möglichen weiteren Opfern oder Überlebenden weiter. Es ist nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, es ist auch eine äusserst gefährliche Arbeit. «Der stehende Rest der Brücke ist instabil», sagte ein Feuerwehrsprecher. Laut «La Stampa» weist einer der Brückenpfeiler Risse und droht wegzubrechen.
Anwohner des Quartiers Pierdarena, über das sich die Brücke teilweise spannt, dürfen noch nicht in ihre Häuser zurückkehren. Feuerwehrleute sammelten das Gepäck vieler Anwohner ein und brachten es aus der Gefahrenzone heraus.
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