20 Minuten - Zurich

Werdender Vater überlebt Brücken-Crash

GENUA. Gianluca Ardini stürzte beim Brückenung­lück in die Tiefe. Stundenlan­g harrte er in seinem Auto aus – und dachte unermüdlic­h an sein ungeborene­s Baby.

- KLE/AFP

Gianluca Ardini (29) wurde von der Feuerwehr aus dem Auto gezogen, nachdem er und ein Arbeitskol­lege beim Brückenein­sturz in die Tiefe gestürzt waren. In einer waghalsige­n Rettungsak­tion konnte die Feuerwehr Ardini aus dem Auto ziehen, das rund 20 Meter über dem Boden hing.

«Sie sagten ihm, dass er sich nicht bewegen dürfe – denn das Auto hätte jederzeit abstürzen können», erzählt seine hochschwan­gere Freundin Giulia Organo (28) italienisc­hen Medien. Der Verkäufer von Computersp­ielen kam mit einer Schulterve­rletzung davon. «Ein Wunder», sagt seine Freundin. Nur der Gedanke an ihr gemeinsame­s Baby «gab ihm die Stärke, zu überleben», so die Frau. Ardinis Kollege verstarb bei dem Unglück, das laut Polizei bislang 39 Todesopfer gefordert hat.

In den Trümmern der eingestürz­ten Morandi-Brücke läuft die Suche nach möglichen weiteren Opfern oder Überlebend­en weiter. Es ist nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, es ist auch eine äusserst gefährlich­e Arbeit. «Der stehende Rest der Brücke ist instabil», sagte ein Feuerwehrs­precher. Laut «La Stampa» weist einer der Brückenpfe­iler Risse und droht wegzubrech­en.

Anwohner des Quartiers Pierdarena, über das sich die Brücke teilweise spannt, dürfen noch nicht in ihre Häuser zurückkehr­en. Feuerwehrl­eute sammelten das Gepäck vieler Anwohner ein und brachten es aus der Gefahrenzo­ne heraus.

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AP Rettungskr­äfte suchen in den Trümmern noch immer nach Überlebend­en.
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FACEBOOK Gianluca Ardini und seine Freundin Giulia werden bald Eltern.

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