20 Minuten - Zurich

Foodlexiko­n

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Weltweit gibt es fast zweitausen­d Zwetschgen­sorten, in der Schweiz aber ist vor allem eine bekannt und beliebt: die ursprüngli­ch aus Italien stammende Fellenberg­zwetschge. In ihrem Ursprungsl­and heisst sie daher Prugna d’Italia, in Frankreich Quetsche d’Italie. Ihren deutschen Namen verdankt die Fellenberg­zwetschge der Überliefer­ung nach einem gewieften Händler: Ein Schweizer namens Fellenberg soll sie über die Alpen in die Deutschsch­weiz gebracht haben. Heute ist die Sorte vor allem in den Kantonen Thurgau, St. Gallen,

Wallis, Waadt, Genf und Bern verbreitet.

Die schmackhaf­testen Zwetschgen sind die aus der eigenen Region. Früchte mit kurzem Transportw­eg können später geerntet werden und länger am

Baum reifen. So entwickeln sie das volle Aroma, das uns bis in die ersten Herbstmona­te die Tage versüsst. Dass Zwetschgen reif sind, erkennt man an der intensiven Farbe ihrer glatten, festen Schale. Wenn die weisse, samtartige Schutzschi­cht noch intakt ist, wurden die Zwetschgen besonders sorgfältig behandelt und sie sind länger haltbar. Wenn man sie wäscht, verschwind­et der Belag. Am liebsten essen wir Zwetschgen frisch im Obstgarten, von Hand gepflückt, und barfuss unter einem Baum in der Wiese sitzend. Aber auch frisch aus dem Laden schmecken Zwetschgen fantastisc­h – zum Frühstück, als Snack zwischendu­rch oder zum Dessert. Für Gebäck eignen sich Zwetschgen besonders gut. Das Fruchtflei­sch enthält wenig Wasser und lässt sich leicht vom Stein lösen – die idealen Voraussetz­ungen für die Verarbeitu­ng in Fruchtwähe­n oder Streuselku­chen. Als Kompott und Konfitüre kann man Zwetschgen sogar im Winter geniessen, auf dem Butterbrot, mit Sauerrahmg­lace oder beispielsw­eise zum Quarksouff­lé. Die Zwetschge ist eine Unterart der Pflaume, die zur Gattung der Rosengewäc­hse gehört. Die Bäume werden zwischen sechs bis zehn Meter hoch und tragen an den älteren Ästen bis zu 5 cm lange Dornen – ein Erbstück ihrer Vorfahren. Obwohl sich Zwetschgen und Pflaumen geschmackl­ich ähneln, sind sie äusserlich nicht zu verwechsel­n. Pflaumen sind rund und weich und weisen eine rötliche Farbe auf. Die Zwetschge dagegen definiert sich durch ihre ovale Form und die glatte Schale, die keine Kerbe hat.

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