Nach Konkurs auferstanden – nun wartet das Traumlos YB
BIEL. Morgen empfängt der FC Biel im Cup Meister YB. Zwei Jahre nach dem Konkurs befinden sich die Seeländer im Aufschwung.
Vor zwei Jahren stand der FC Biel vor den Trümmern seiner Existenz. Wobei Trümmer das falsche Wort ist. Schliesslich ist der moderne Stadionkomplex mit Fussball- und Eishockeyarena, für den allein die Stadt Biel 77 Millionen Franken beigesteuert hatte, von weither sichtbar. Es sollte die in Beton gegossene Basis sein, damit die Traditionsvereine eine langfristige Zukunft im Profisport haben. Im Falle des EHC Biel ging der Plan auf. Der FC Biel verfiel dagegen dem Grössenwahn. Kaum war der ChallengeLeague-Club 2015 eingezogen, schwadronierte der damalige Präsident und Zürcher Anwalt Carlo Häfeli von der Europa League. Er holte teure Akteure und blies das Kader auf. Ein halbes Jahr später platzte die Blase, der Club ging in Konkurs. Einige Spieler sahen sich gezwungen, Angehörige um Geld zu bitten, andere mussten ihre Wohnung verlassen, weil der Club die Miete nicht bezahlt hatte. Die neue Heimat des Vereins war fortan die 2. Liga regional. Es begann der mühsame Wiederaufbau.
Im August 2018 ist man ziemlich weit. Zweimal gelang der Aufstieg, der Start in die 1.-LigaSaison ist mit zwei Siegen geglückt. Die Equipe besteht rund zur Hälfte aus Bielern, die aus Sympathie zu ihrem Stammclub aus höheren Ligen zurückgekehrt sind. Es ist der Gegenentwurf zum Modell Häfeli. So nimmt Biel den Saisonhöhepunkt in Angriff. Morgen empfangen die Seeländer in der ersten Runde des Cups den Meister und Kantonsrivalen YB, das Stadion wird wohl ausverkauft sein. «YB war unser Traumlos», sagt Captain Labinot Sheholli. Freuen dürften sich auch die Gäste. Der schöne Rasen im schmucken Stadion kommt dem spielstarken Favoriten entgegen. Er ist nicht gemacht für Ausrutscher.