Griezmann – geblieben, um eine Legende zu werden
MADRID. Heute beginnt in Spanien die neue Saison. Atlético ist mehr als Griezmann, und deshalb ein heisser Titelkandidat.
Der europäische Supercup gegen Real Madrid war ein Gradmesser. Auf der Bank freuten sich Antoine Griezmann und Thomas Lemar. Atléticos wohl beste Offensivkräfte standen in der Verlängerung nicht mehr auf dem Platz – dennoch überfuhr Atleti den Stadtrivalen, der mit dem 4:2 (nach Verlängerung) noch gut bedient war. Dies brachte Griezmann zur Erkenntnis, ehe die Saison begonnen hatte: «Jetzt sehe ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.»
Dass Atlético Starspieler Griezmann (der Franzose stand offenbar vor einem Wechsel zu Barça) und einen der weltbesten Goalies (Oblak flirtete mit PSG) halten konnte, war eine Kampfansage, die durch die getätigten Investitionen noch deutlicher wurde. Im Winter bereits war Diego Costa für 66 Millionen Euro zurückgekehrt, und im Sommer zog der von vielen Topclubs umworbene Franzose Thomas Lemar nach. Für den Flügelstürmer war man bereit, 70 Millionen Euro hinzublättern: Vereinsrekord und Spaniens teuerster Transfer im Sommer 2018.
Dabei folgen sie alle einem höheren, dem ultimativen Ziel: Am 1. Juni 2019 findet der Champions-League-Final im Wanda Metropolitano statt, Atléticos Heimstätte. Nach den gescheiterten Anläufen in den letzten Jahren wäre der erstmalige Triumph in der Königsklasse – dies ausgerechnet daheim – märchenhaft. Oder wie Griezmanns Ehefrau Erika Choperena sagte: «Bei Barça wärst du einer unter vielen. Bei Atleti kannst du zur Legende werden.»