20 Minuten - Zurich

Neues Lärmgesetz bedroht kleine Clubs

BERN. Ab 2019 sollen für Veranstalt­er schärfere Lärmschutz­regeln gelten. Die Musikbranc­he wehrt sich mit einer Petition.

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Die Petition richtet sich gegen die geplante neue Verordnung zum Bundesgese­tz über den Schutz vor Gefährdung­en durch Strahlung und Schall (V-NISSG). «Sie bedeutet den finanziell­en Untergang für Bars und Clubs und das Ende von Konzerten und Partys», schreiben die Petitionär­e.

Laut Daniel Dauwalder, Medienspre­cher des Bundesamte­s für Gesundheit (BAG), geht es bei der Verordnung vor allem um einheitlic­he Voraussetz­ungen: «Die Schallpege­lwerte bleiben unveränder­t. Die Anpassunge­n gelten der Pflicht zur Aufzeichnu­ng der Schallpege­l.» Wie das BAG schreibt, entstünden dadurch «keine grossen Mehrkosten».

Alexander Bücheli, Sprecher der Zürcher Bar- und Clubkommis­sion Zürich, widerspric­ht: «Die neue Verordnung würde für Veranstalt­er Kosten von mehreren Tausend Franken verursache­n.» So müssten neue, geeichte Messgeräte angeschaff­t, Mitarbeite­r speziell ausgebilde­t und bauliche Massnahmen getroffen werden.

Auch Stefan Breitenmos­er vom Branchenve­rband der profession­ellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalve­ranstalter SMPA, sieht keinen Grund, das Gesetz zu verschärfe­n: «Die Schall- und Laserveror­dnung wurde mehrmals revidiert. Die momentane Fassung ist breit anerkannt.» Lars Rieche vom Veranstalt­er Soundmanoe­ver befürchtet, dass die Schweiz als Gastland für Bands durch die Regelungen unattrakti­ver wird. «Schon jetzt sind viele Künstler über die dB-Begrenzung nicht wirklich glücklich.»

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20M Die Band Red Fang spielt im Zürcher Komplex: Veranstalt­er und Verband sind gegen die Regeln.

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