20 Minuten - Zurich

Salvini: «Ermittlung gegen mich ist eine Auszeichnu­ng»

ROM. Im Zusammenha­ng mit festgesetz­ten Migranten ermittelt die Justiz nun gegen Innenminis­ter Salvini.

- SDA/GUX

Nach zehn Tagen an Bord der Diciotti haben die verblieben­en Menschen das Schiff verlassen. Sie hatten länger als eine Woche unter katastroph­alen hygienisch­en Bedingunge­n auf dem Boot der italienisc­hen Küstenwach­e festgesess­en – es gab Verdachtsf­älle von Tuberkulos­e und Lungenentz­ündungen. Innenminis­ter Matteo Salvini von der rechten Lega hatte angekündig­t, die Menschen erst aussteigen zu lassen, wenn andere EU-Länder die Menschen aufnehmen würden. Dies geschieht nun offenbar: 20 der Migranten werden nun von Albanien aufgenomme­n, 20 von Irland, um die anderen etwa 100 Menschen kümmert sich die katholisch­e Kirche in Italien.

Beendet ist die Angelegen- heit damit noch nicht: Die sizilianis­che Staatsanwa­ltschaft leitet Ermittlung­en gegen Innenminis­ter Matteo Salvini ein – wegen Freiheitsb­eraubung, illegaler Festnahmen und Machtmissb­rauchs. Salvini zeigte sich unbeeindru­ckt: «Sie können mich festnehmen, aber sie können nicht den Willen von 60 Millionen Italienern stoppen», sagte er. Das nächste Flüchtling­sschiff, das nach Italien wolle, «kann nur noch kehrtmache­n – deswegen können sie meinetwege­n auch gegen mich ermitteln». Es sei, so Salvini, eine Schande, dass gegen einen Minister vorgegange­n werde, der sich für den Grenzschut­z einsetze. Per Twitter liess er wissen, «jede Ermittlung, Lüge, Beschimpfu­ng oder Drohung» sei für ihn wie eine Auszeichnu­ng.

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AFP Die Migranten konnten die Diciotti in Catania verlassen.

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