20 Minuten - Zurich

4 Minuten zu früh im Bus: 100 Franken Busse

WINTERTHUR. Weil sie 4 Minuten zu früh im Bus unterwegs war, muss eine 92-Jährige nun 100 Franken Zuschlag bezahlen.

- TAM

Um den Gemüsemark­t in der Innenstadt zu besuchen, fährt eine 92-jährige Winterthur­erin zweimal pro Woche mit dem Bus. Damit sie nicht für jede Fahrt ein Billett lösen muss, leistet sich die Rentnerin das 9-Uhr-Abo, das erst ab 9 Uhr gültig ist. Auch am 7. August war sie mit dem Bus in Winterthur-Seen unterwegs. «Wie immer war es ungefähr 9 Uhr», sagt die Rentnerin. Die genaue Uhrzeit habe sie nicht nachgescha­ut. Kurze Zeit später wird sie im Bus von einem Mitarbeite­r der Verkehrsbe­triebe kontrollie­rt. «Er wies mich daraufhin, dass es vier Minuten vor 9 Uhr und das Billett somit noch nicht gültig sei.» So brummte er ihr einen Zuschlag von 100 Franken auf. «Das hat mich sehr geärgert, obwohl es korrekt ist. Ich hätte mir mehr Kulanz gewünscht», so die Seniorin. Als sie vor 20 Jahren einmal verges- sen habe, das Abo zu verlängern, habe sie nur 5 Franken zahlen müssen.

Beim Zürcher Verkehrsve­rbund (ZVV) kennt man den konkreten Einzelfall nicht. Es gebe gemäss Tarif durchaus Fälle, in denen sich die Kontrolleu­re kulant zeigen dürften. Jedoch brauche es klare Linien, da man sonst die Kontrollen aufgrund von Diskussion­en faktisch nicht mehr durchführe­n könne. Es mag für die Kundin ärgerlich sein, aber 8.56 Uhr sind für einen 9-Uhr-Pass vier Minuten zu früh», sagt Sprecher Caspar Frey. Betroffene Kunden könnten sich aber stets beim Tax-Center melden, damit der Fall nochmals überprüft werde.

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 ??  ?? Mit 9-Uhr-Abo um 8.56 Uhr im Bus unterwegs: Das kostet die Rentnerin 100 Franken.
Mit 9-Uhr-Abo um 8.56 Uhr im Bus unterwegs: Das kostet die Rentnerin 100 Franken.

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