Ist das schon das Ende der Formel E in Zürich?
ZÜRICH. Das Formel-E-Rennen soll nächstes Jahr in Bern stattfinden und 2020 wieder in Zürich – das hoffen die Organisatoren. Doch der Protest ist gewiss.
Das Züri-Fäscht und das 10-Jahre-PrideFestival: Weil 2019 rund um das Seebecken grosse Veranstaltungen stattfinden, hat der Stadtrat keine Bewilligung für das Formel-E-Rennen erteilt. Das Sportereignis soll nach Bern zügeln, doch 2020 könnten die Formel-E-Boliden schon wieder durch Zürich brausen. Der Stadtrat ist in Kontakt mit dem Organisator, um eine Lösung zu finden. Gesucht wird eine Rennstrecke, die nicht am Seebecken liegt. «Diese Viertel sind mit ihren kurzen Seitenstrassen zu eng – die Belastung für die Bevölkerung dort ist zu gross.» Das bestätigt auch eine Bewohnerin aus dem Enge-Quartier. Sie würde das Rennen am liebsten aus der Stadt verbannen: «Die wochenlangen Aufund Abbauarbeiten, auch nachts, waren für uns unzumutbar.» Während zwei Mo- naten habe sie schlecht geschlafen. Mitleid mit den Anwohnern hat auch der grüne Gemeinderat Markus Knauss: «Wennschon, muss ein solches Rennen ausserhalb der Stadt durchgeführt werden – also dort, wo weniger Menschen leben.»
Daran denken die Organisatoren des Formel-E-Prix nicht. Sprecher Stephan Oehen: «Das soll ein Stadtrennen mit internationaler Ausstrahlung bleiben.» Das Seebecken als Strecke sei sehr wünschenswert, aber nicht zwingend: «Denkbar wäre auch, dass man die Skyline oder die historische Seite der Stadt zeigt.» Oehen versichert, dass man aus den Fehlern lernen wolle. So soll etwa der Auf- und Abbau tagsüber stattfinden. Zudem wolle man die Bewilligungen früher einholen.