Hotels locken Gäste mit Schlafoptimierung
ZÜRICH. Luxushotels lockten bislang vor allem mit ihrem Wellnessbereich. Jetzt haben sie etwas anderes entdeckt: die Schlafoptimierung.
BELIEBT Hotels verkaufen nicht mehr nur Übernachtungen, sondern jetzt auch guten Schlaf. «Unser neues Angebot ist sehr gefragt», sagt Duncan O’Rourke zu 20 Minuten. Er leitet das operative Geschäft der Luxushotels der Accor-Gruppe in Europa, zu der seit dieser Woche auch die MövenpickHotels gehören.
Der neue Lifestyle-Trend mit der Optimierung des Schlafs hält nun auch in den Hotels Einzug. Was für Luxushotels zählt, ist nicht mehr nur die Grösse des Pools, die Massageangebote und die Zahl der Saunen und Restaurants, sondern das Bett. Das wird zum Highlight. So gibt es für die Matratze eine Fernsteuerung. Damit können die Gäste im Liegen etwa die Härte einstellen. Zusätzlich gibt es Gimmicks rund ums Schlafen. Unter anderem Blackout-Stickers, mit denen das rote Lämpchen am Fernseher abgeklebt werden kann. Im Mövenpick Glattbrugg am Zürcher Flughafen gehören acht der 333 Zimmer zur «Sleep Individually Different»-Kategorie. Das Angebot gibt es erst seit vergangenem Jahr. Obwohl die Spezialzimmer einen Auf- preis von 15 Franken haben, sind sie meistens belegt, wie Hotelchef Pascal Rüegg sagt.
An sich gehört das Bett zur Hauptleistung eines Hotels. «Es ist aber mehr als sinnvoll, das Risiko für einen schlechten Schlaf für den Gast zu mindern und das auch zu vermarkten», sagt der St.Galler Tourismusprofessor Christian Laesser zu 20 Minuten. Schliesslich seien Hotelbetten oft von minderer Qualität oder durchgelegen – auch wenn sie die Kernleistung eines Hotels sind.