20 Minuten - Zurich

Leere Büros sollen einfacher zu Wohnungen werden

ZÜRICH. Ein FDP-Politiker will die Umnutzung von Gewerberäu­men vereinfach­en. Das Anliegen erhält auch Zustimmung von links.

- THOMAS MATHIS

Büroräume stehen leer, und gleichzeit­ig sind Wohnungen in der Stadt Zürich rar. Mit einem Postulat will Gemeindera­t Andri Silberschm­idt (FDP) etwas dagegen unternehme­n. Er fordert, dass die Hürden für Zwischennu­tzungen abgebaut werden, damit in Gewerberäu­men Platz für temporären, günstigen Wohnraum, Pop-up-Konzepte und nicht kommerziel­le Anlässe geschaffen werden kann. «Bei der temporären Nutzung sollen die Bedingunge­n nicht gleich streng sein wie bei der dauerhafte­n Nutzung», so Sil- berschmidt. Ein Club in einem Büro im Wohngebiet soll aber weiterhin unmöglich bleiben. Eine Vereinfach­ung, die man teilweise auch im kantonalen Gesetz vornehmen müsste, würde den Wohnungsma­rkt entlasten und Innovation fördern. «Die Besitzer der leer stehenden Liegenscha­ften freuen sich über Ideen, weil dann Leben ins Gebäude kommt.» So gäbe es auch weniger Grund für Hausbesetz­ungen.

Unterstütz­ung erhält Silberschm­idt von der Gemeinderä­tin Gabriele Kisker (Grüne). Anklang findet der Vorstoss auch beim Projekt Interim, das Zwischennu­tzungen in städtische­n Gebieten ermöglicht. «Eine entspreche­nde Änderung könnte interessan­te Projekte ermögliche­n und damit die wirtschaft­liche Tragfähigk­eit erhöhen», so Sprecher Lukas Amacher. Die Nachfrage nach Zwischennu­tzungen sei da.

Auch beim Stadtzürch­er Mieterverb­and findet man den Vorstoss interessan­t: «Bei der Zwischennu­tzung von Bürohäuser­n gibt es oft Ateliers, in denen auch gewohnt wird», sagt Sprecher Walter Angst. Den Eigentümer­n der Liegenscha­ften dürfe aber nicht die Möglichkei­t gegeben werden, Nutzungen zu bevorzugen, die besser rentieren würden.

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KEY Im Dolder Waldhaus gibts eine Zwischennu­tzung mit Wohnungen.

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