20 Minuten - Zurich

«Unser Sohn hat einen sehr guten Freund verloren»

HALDENSTEI­N GR. Ein Lernfahrer baute einen Unfall, bei dem sein Freund starb. Nun droht ihm ein Verfahren.

- QENDRESA LLUGIQI

Ein 18-jähriger Lernfahrer hat in der Nacht auf Samstag mit einem BMW X3 einen schweren Unfall verursacht. In Haldenstei­n GR prallte er in einen Stromverte­ilerkasten. Mit dabei: vier Freunde. Dabei kam laut «Blick» A. C.* (17) ums Leben. Ein Mitfahrer berichtete, dass der Fahrer mit 120 km/h in eine Kurve gefahren und nach dem Unfall einfach weggerannt sei. Am Sonntag nahmen Familie und Freunde Abschied von A. Sein Onkel schrieb auf Facebook: «Ich kann fast nicht schreiben, es fast nicht ausspreche­n. Sterne sollen dich begleiten.» Der Vater des jungen Unfallfahr­ers lässt über seinen Anwalt Erich Vogel ausrichten: «Mein Sohn stand nach dem Unfall unter Schock. Er hat einen sehr guten Freund verloren. Auch uns tut der Verlust sehr leid.»

Laut Maurus Eckert, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Graubünden, befand sich der Fahrer nach dem Unfall für zwei Tage in Haft, ist nun aber auf freiem Fuss. Auch wurde er bereits ein- vernommen. Der auf Verkehrsre­cht spezialisi­erte Anwalt Yann Moor sagt: «Im für den Unfalllenk­er schlimmste­n Fall könnte hier die Staatsanwa­ltschaft den Tatbestand der fahrlässig­en Tötung und den Rasertatbe­stand als erfüllt betrachten.» Hinzu kämen wohl diverse Verstösse gegen das Strassenve­rkehrsgese­tz. Aber: Der Tod des Freundes dürfte sich in einem Verfahren strafmilde­rnd auswirken: «Er ist damit lebenslang gestraft.»

*Name der Redaktion bekannt

 ?? KAPO GR ?? In diesem Auto kam A.C. ums Leben.
KAPO GR In diesem Auto kam A.C. ums Leben.

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