«Lernfahrausweis ab 17 Jahren ist vernünftig»
BERN. Ständeräte wollen den Lernfahrausweis ab 17 Jahren verhindern. Andere Politiker sehen hingegen nur Vorteile.
Ab 18 Jahren dürfen Jugendliche den Lernfahrausweis beantragen. Ein Revisionspaket zur Fahrausbildung des Bundes will dies aber schon ab 17 Jahren ermöglichen. Gleichzeitig ist vorgesehen, unter 25Jährige nur zur praktischen Prüfung zuzulassen, wenn sie mindestens 12 Monate Besitzer des Lernfahrausweises waren und in dieser Zeit Fahrpraxis gesammelt haben. Laut dem Bundesamt für Strassen senkt eine länger begleitete Lernphase das Anfängerrisiko.
FDPStänderat Hans Wicki jedoch beauftragt den Bundesrat in einer Motion, den Lernfahrausweis ab 18 Jahren gesetzlich zu verankern. «Die Revision bürdet Jugendlichen ein Jahr Fahrpraxis auf, was vor allem die Kassen der Fahrschulen füllt», sagt Wicki. Auch Ratskollegin Brigitte HäberliKoller (CVP) sagt: «Wir müssen uns fragen, ob es richtig ist, jungen Leuten noch früher die Verantwortung im Strassenverkehr zu geben.»
SPNationalrat Mathias Reynard hingegen spricht von einer vernünftigen Lösung. Bis man die Fahrprüfung abgelegt habe, vergehe oft viel Zeit. «Junge Menschen, die auf dem Land wohnen, sind auf ein Auto angewiesen und haben so eher die Chance, noch mit 18 die Fahrprüfung zu bestehen.» Und Thomas Hurter (SVP) sagt: «Je mehr Fahrpraxis Autofahrer haben, desto sicherer sind sie auf der Strasse unterwegs.» Um das Unfallrisiko zu reduzieren, brauche es auch bei der restlichen Ausbildung Massnahmen.