Familie kann Abdankung der Tochter nicht bezahlen
WEINFELDEN. Nach dem Unfalltod von R. S. (21) möchte ihre Familie einen angemessenen Abschied. Weil das Geld fehlt, bittet der Bruder um Spenden.
«Niemand konnte ahnen, dass so etwas passieren würde», so K.S.*, der Bruder des Opfers. «Am Abend vorher feierten wir alle noch gemeinsam einen Geburtstag», sagt er aufgewühlt zu 20 Minuten. Die 21-jährige R. S.* war am 19. September zu Fuss auf dem Weg zur Arbeit als Malerin, als sie in Neftenbach ZH beim Überqueren der Strasse von einem Personenwagen erfasst wurde. Sie verstarb noch am Unfallort.
Die Familie ist verzweifelt: «Meine Mutter ist alleinerziehend und erlitt vor einiger Zeit ein Burn-out. Daraufhin konnte sie ein halbes Jahr nicht arbeiten», sagt der Bruder des Opfers, der mit seiner Freundin im Thurgau wohnt. Familie S. musste in den letzten Jahren mehrere Schicksalsschläge hin- nehmen, das Geld wurde knapp und knapper. Umso mehr seien sie darob erschrocken, was der Tod eines Menschen kostet. «Allein die Todesanzeige kostet 850 Franken», so die Freundin des Bruders. Der 27-Jährige rechnet mit Kosten von 8000 bis 10000 Franken für Urne, Grabstein und Abdankung.
Deshalb bitten K. S. und seine Freundin nun die FacebookGemeinde um Unterstützung: «Sei es nur ein Franken, wir sind um jeden Rappen froh und dankbar.» K. S. sagt, es sei extrem unangenehm gewesen, den Aufruf zu veröffentlichen, aber sie möchten dem Opfer einen angemessenen Abschied bieten.
*Name der Redaktion bekannt